Elf Stationen im Test Nürnbergs Fernbus-Bahnhof fällt im ADAC-Check durch
In Nürnberg ist das Reisen mit dem Fernbus so unattraktiv wie in keiner anderen deutschen Stadt – zumindest wenn es nach dem Busbahnhof geht. Das ergibt ein Ranking des ADAC.
Die Corona-Krise hat das Fernbusreisen ausgebremst, doch nach und nach werden Verbindungen wieder aufgenommen. So fährt seit Mai auch der Anbieter Flixbus wieder Nürnberg an.
Doch wer über den Zentralen Busbahnhof am Nürnberger Hauptbahnhof reist, sollte keine hohen Ansprüche haben. Das geht zumindest aus einem Bericht des ADAC hervor, der dem Nürnberger Busbahnhof die Note "mangelhaft" erteilte. Der Club hatte elf deutsche Fernbushaltestellen auf den Ausbau der Terminals, den Service und das barrierefreie Reisen geprüft – die Mängel waren zum Teil gravierend.
Nach wie vor fehlen laut Test an vielen Stationen elektronische Anzeigetafeln und Dächer über den Bahnsteigen. Es gebe nirgends Durchsagen mit Fahrgastinformationen, monierten die ADAC-Experten. Auch wenn das Reisen mit Bus vor der Corona-Pandemie boomte, erfüllen viele der stark genutzten Fernbusbahnhöfe in Deutschland die Standards nicht oder nur teilweise, wie aus einem Bericht hervorgeht.
So fehlen dynamische Reise-Informationen beim Testverlierer Nürnberg völlig. Wer hier auf seinen Bus wartet, erfährt nichts von Verspätungen oder gar Ausfällen. Für die Passagiere gibt es keine Wartehalle, zu wenige Sitzplätze und auch keinen ausreichenden Witterungsschutz an den Bussteigen. Auch die Sanitäranlagen waren im Test verdreckt und aufgrund fehlender Videokontrollen am Terminal stand es zudem um die Sicherheit der Reisenden nicht zum Besten, heißt es vom ADAC.
Das Ranking entschied der Busbahnhof am Stuttgarter Flughafen für sich – dieser erhielt vom ADAC als einziger die Note "sehr gut" und landete wie vor drei Jahren auf Platz eins.
- Mit Material der dpa
- Pressemeldung des ADAC