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Mittelalterliches Lippewrack reist in den Norden


Münster
Mittelalterliches Lippewrack reist in den Norden

Von dpa
18.01.2022Lesedauer: 2 Min.
Abtransport eines mittelalterlichen Bootswracks aus der LippeVergrößern des Bildes
Mitarbeiter nehmen ein Stück eines mittelalterlichen Bootswracks aus einem Wasserbecken. (Quelle: Guido Kirchner/dpa/dpa-bilder)

Um ein 2020 aus der Lippe in Westfalen geborgenes Bootswrack aus dem Mittelalter zu erhalten, reist der bedeutsame Fund für mehrere Jahre nach Schleswig-Holstein. Das vor mehr als 850 Jahren gefällte Eichenholz soll im Museum für Archäologie Schloss Gottdorf konserviert werden, teilte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) mit. "Dazu sind hohe und weite Räume mit großen Becken und Hebeeinrichtungen nötig", erläuterte LWL-Chef-Restaurator Sebastian Pechtold am Dienstag in Münster kurz vor dem Abtransport der Bootsteile in einem 7,5 Tonner in den Norden. Sind die Planken konserviert, sollen sie zurückkehren und nach weiteren archäologischen Untersuchungen Bürgern und Bürgerinnen in Westfalen zugänglich gemacht werden, so der LWL.

Taucher hatten das historische Bootswrack im Sommer 2019 in der Lippe entdeckt. Mit schwerem Gerät und unter hohem Aufwand war es im Jahr darauf aus den Tiefen des Flusses geborgen worden und wird seither näher untersucht. So konnten Fachleute ermitteln, dass die Eichen zwischen 1132 und 1164 gefällt wurden. Moose, die als Dichtmasse zwischen den Fugen der einzelnen Planken eingesetzt worden waren, seien seinerzeit noch in Westfalen heimisch gewesen, was für den Bau des Bootes in der Region spreche. Die Fachleute seien sich allerdings schnell einig gewesen, dass zum Erhalt des Wracks eine umfangreiche Konservierung notwendig sei, hieß es.

"Wir werden in den kommenden Jahren noch viele Geheimnisse lüften können, denn die Forschungsarbeit hat gerade erst begonnen", sagte LWL-Kulturdezernentin Barbara Rüschoff-Parzinger. Unter anderem erhoffen sich die Archäologen weitere Informationen zur Baugeschichte des Lippeschiffs. Pollenanalysen könnten zudem Informationen dazu bringen, wie die botanische Welt vor rund 850 Jahren aussah, als die Eichen geschlagen wurden.

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