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Kirchenrechtler: Papst gibt Bätzing «Schlag in Magengrube»


Kirche
Kirchenrechtler: Papst gibt Bätzing "Schlag in Magengrube"

Von dpa
Aktualisiert am 19.02.2024Lesedauer: 1 Min.
Kirchenrechtler Thomas SchüllerVergrößern des Bildes
Thomas Schüller, Theologe und Kirchenrechtler, steht vor dem Münsteraner Dom. (Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa/Archivbild/dpa-bilder)
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Der Kirchenrechtler Thomas Schüller hat die Intervention des Vatikans bei der Tagesordnung der Deutschen Bischofskonferenz scharf kritisiert. Das Eingreifen von höchster Stelle belege die "panische Angst Roms, dass in Deutschland zukünftig Bischöfe den verbindlichen Rat der Gläubigen einholen müssen", sagte Schüller der Deutschen Presse-Agentur. "Es ist eine direkte Misstrauenserklärung an die reformbereiten deutschen Bischöfe, an ihrer Spitze ihr Vorsitzender Bischof Georg Bätzing aus Limburg."

Der Vatikan hatte der Bischofskonferenz faktisch verboten, bei ihrer am Montag beginnenden Frühjahrsvollversammlung in Augsburg über die Satzung des Synodalen Ausschusses abzustimmen. Dieser Ausschuss soll den Synodalen Rat vorbereiten, in dem Kleriker und Laien künftig gleichberechtigt miteinander entscheiden sollen. Der Vatikan hat die deutschen Gläubigen schon mehrfach darauf hingewiesen, dass so etwas im katholischen Kirchenrecht nicht vorgesehen sei.

Schüller, der selbst Mitglied des Synodalen Ausschusses ist, bezeichnete die Intervention des Vatikans als "Schlag in die Magengrube" Bätzings und der anderen Reformer. "Der Papst misstraut abgrundtief der deutschen Kirche und ihren Bischöfen." Wie willkürlich die Entscheidung von Papst Franziskus sei, zeige sich auch daran, dass er für das Amazonasgebiet durchaus ein Statut genehmigt habe, bei dem Bischöfe und Laien gleichberechtigt und stimmberechtigt seien. "Damit wird deutlich: In der katholischen Kirche entscheidet allein der Papst, was aus seiner Sicht synodal bedeutet und wem er es gestattet und wem nicht." Im Ergebnis bedeute dieses Machtwort das Ende des Synodalen Ausschusses.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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