Zoll Massagesalons dursucht: Bargeld und Waffen beschlagnahmt
Bei einer Razzia gegen Schwarzarbeit und andere Vergehen in Massagesalons haben Zöllner am Dienstag Durchsuchungen in elf deutschen Städten durchgeführt, acht davon in NRW. Die Ermittler nahmen Massagesalons, Privatwohnungen und Büros unter die Lupe, wie das Hauptzollamt Münster mitteilte. Schwerpunkt der Razzia mit insgesamt 270 Einsatzkräften war demnach Münster, zudem waren Greven, Steinfurt, Dülmen, Essen, Witten, Arnsberg und Düsseldorf (alle NRW) sowie in Kriftel, Frankfurt am Main (beide Hessen) und Lohne (Niedersachsen) betroffen.
Der Zoll beschlagnahmte 350.000 Euro Bargeld sowie zwei Waffen und 300 Tabletten chinesischer Medikamente, die in Deutschland nicht zugelassen sind. Darunter waren Potenzmittel. Ersten Erkenntnissen zufolge waren in den Salons vier Arbeitnehmerinnen tätig, die sich mutmaßlich illegal in Deutschland aufhielten.
Die Salonbetreiber werden verdächtigt, bandenmäßig Sozialversicherungsbeiträge vorzuenthalten, illegal Ausländer zu beschäftigen und Steuern zu hinterziehen. Insgesamt ermittelten die Beamten den Angaben zufolge eine Schadenssumme von 740.000 Euro. Die Studios hätten nur wenige oder gar keine Arbeitnehmerinnen zur Sozialversicherung angemeldet, sagte eine Sprecherin des Hauptzollamts.
Zudem würden Arbeitszeiten nicht aufgezeichnet, und es seien nur wenige Geschäftsunterlagen vorhanden. Einige Beschäftigten nächtigten auf den Massageliegen in den Geschäftsräumen, sagte die Sprecherin mit Blick auf die Beschäftigungsverhältnisse in den chinesischen Massagestudios in Münster und Umgebung. Außerdem haben die Ermittler Erkenntnisse darüber, dass in den Studios auch sexuelle Dienstleistungen angeboten werden. Die sichergestellten Unterlagen werden nun umfassend ausgewertet.
- Nachrichtenagentur dpa