Justiz Mutmaßlicher Mörder und Vergewaltiger angeklagt
Weil er eine 21-Jährige aus Warendorf im Münsterland ermordet und vergewaltigt haben soll, ist ein 31-Jähriger angeklagt worden. Der Beschuldigte soll nicht damit klargekommen sein, dass die Frau den Kontakt mit ihm abgebrochen hatte. Er soll sie unter anderem in Nachrichten beleidigt und deutlich gemacht haben, diesen Abbruch nicht zu akzeptieren, wie die Staatsanwaltschaft Münster am Donnerstag mitteilte. Schließlich soll der Beschuldigte die junge Frau im November 2022 vergewaltigt und getötet haben.
Der mutmaßliche Täter hat sich laut den Ermittlern bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert. In zwei auf seinem Handy gesicherten Videos soll er sie aber in allgemein gehaltener Form eingeräumt haben.
Die beiden hatten sich laut der Staatsanwaltschaft 2019 bei der Ausbildung in einem Krankenhaus kennengelernt. Es sei eine "vermutlich durchaus freundschaftlich geprägte Bekanntschaft" gewesen, im Sommer 2022 habe es aber ein Zerwürfnis gegeben. Die Frau brach demnach den Kontakt ab. Bei den Differenzen soll zudem eine vermutlich von dem Mann behauptete eigene Krebserkrankung eine Rolle gespielt haben. Diese sei aber bei den Ermittlungen nicht objektiv belegt worden, hieß es.
Am 9. November 2022 soll der damals 30-Jährige die Frau am frühen Morgen an der Hauseingangstür abgepasst und mit einem Messer zurück in ihre Wohnung gedrängt haben. Dort soll er sie sexuell missbraucht und mit massiver Gewalt gewürgt haben. Die Frau starb aufgrund dieser "erheblichen Gewalteinwirkung gegen den Hals". Danach soll der Beschuldigte die Geldbörse der Frau gestohlen und Geld von ihrem Konto abgehoben haben.
Der mutmaßliche Täter flüchtete nach Spanien, wurde dort aber wenige Tage später festgenommen. In seinem Wagen fanden Polizisten unter anderem ein Messer, an dem Spuren der 21-Jährigen nachgewiesen werden konnten. Der Mann wurde nach Deutschland überstellt und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Das Landgericht Münster entscheidet nun über die Zulassung der Anklage und einen möglichen Prozess.
- Nachrichtenagentur dpa