Mainz Der Thron wird abgebaut: Landesausstellung in Mainz endet
Nach mehr als neun Monaten schließt die Landesausstellung "Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht" im Landesmuseum Mainz am Sonntag ihre Tore. Die mit großem Aufwand vorbereitete Schau war seit der feierlichen Eröffnung am 8. September vergangenen Jahres von den Einschränkungen der Corona-Pandemie betroffen. Deswegen wurde die ursprünglich bis zum 18. April angesetzte Ausstellung um zwei Monate verlängert.
Zeitweise konnte die Ausstellung nur im Internet angeschaut werden, zuletzt war ein Besuch nach vorheriger Online-Anmeldung möglich, wobei die Zeit zur Besichtigung der einzelnen Räume wegen fest vorgegebener Zeiten knapp bemessen war. Auch nach Schließung der Ausstellung ermöglichen der umfangreiche Katalog und die Online-Präsentation einen Zugang zu ihren Sichtweisen.
Die Ausstellung stellte erstmals zusammenhängend dar, wie sich die Region zwischen Köln/Aachen im Norden und Basel im Süden, zwischen Metz und Gelnhausen zu einem europäischen Machtzentrum entwickelte. Mehr als 80 Leihgeber konnte die Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) für die Ausstellung gewinnen. Den Eingang zur Ausstellung markierte ein bronzener Kaiserthron aus Goslar. Zu den weiteren Schätzen gehörten das Armreliquiar Karls des Großen aus dem Pariser Louvre, ein Exemplar der Goldenen Bulle aus dem Österreichischen Staatsarchiv in Wien und der Codex Manesse, die im 14. Jahrhundert entstandene Heidelberger Liederhandschrift. Die Corona-Pandemie beeinträchtigte auch das umfangreiche Begleitprogramm der Ausstellung im Rahmen eines "Kaiserjahres".
Die mit Kosten von drei Millionen Euro gestaltete Präsentation zur Kaiserzeit von Karl dem Großen bis Friedrich Barbarossa war Teil eines großen rheinland-pfälzischen Ausstellungsreigens. Den Anfang machte 2016 die Nero-Ausstellung in Trier. Dort ging es 2018 mit der Karl-Marx-Ausstellung weiter. Am 25. Juni beginnt in Trier die Landesausstellung "Der Untergang des Römischen Reiches". Das Rheinische Landesmuseum, das Museum am Dom und das Stadtmuseum Simeonstift Trier zeigen dann mehr als 700 Objekte von 130 Leihgebern.