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Ukraine-Krieg: Feuerwehrmann aus Sachsen kurz vor Kiew angeschossen


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Er wollte seine Familie retten
Feuerwehrmann aus Sachsen kurz vor Kiew angeschossen


25.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Steve M. im Krankenhaus: Er war auf dem Weg nach Kiew, um seine Frau zurück nach Deutschland zu holen.Vergrößern des Bildes
Steve M. im Krankenhaus: Er war auf dem Weg nach Kiew, um seine Frau zurück nach Deutschland zu holen. (Quelle: privat)
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Als alle flüchteten, fuhr er in die Gegenrichtung: Um seine Frau aus der umkämpften Ukraine zu holen, war Steve M. aus Borna mit dem Auto Richtung Kiew aufgebrochen. Dort wurde er angegriffen und schwer verletzt.

Ein 42-jähriger Sachse ist in der Ukraine schwer verletzt worden. Fotos zeigen Steve M., Feuerwehrmann aus Borna, mit dickem Kopfverband in einem Krankenhausbett.

"Er ist unter Beschuss geraten und getroffen worden", berichtet die Bornaer Oberbürgermeisterin Simone Luedtke (Linke), die über die Ehefrau von Steve M. und eine Übersetzerin aus Bornas Partnerstadt Irpin bei Kiew mit ihm Kontakt hält.

Die Geschichte, die die Rathauschefin berichtet, ist wild: Demnach hatte sich der 42-jährige M. am Donnerstag aus dem Landkreis Leipzig mit dem Auto auf den Weg gemacht, um seine ukrainische Ehefrau aus Kiew zu holen. Die beiden hatten sich vor Jahren bei einem Motorradrennen in Tschechien kennengelernt. Sie verliebten sich, sie zog zu ihm. Vor kurzem heiratete das Paar.

Aus Leipzig 1.500 Kilometer nach Kiew

Aber es gab der Oberbürgermeisterin zufolge noch ein Problem mit Annas Visum: Um es zu verlängern, habe die 33-Jährige noch einmal nach Kiew reisen müssen und nicht vor April zurück nach Deutschland gedurft.

Dann griff Putin an. Seit dem frühen Donnerstagmorgen fliegen russische Raketen, rollen Panzer, greifen Hubschrauber die Ukraine an. Steve M. bangte um seine Frau und deren 13-jährigen Sohn aus einer früheren Beziehung – und setzte sich ins Auto, um so schnell wie möglich die 1.500 Kilometer nach Kiew zu fahren und Frau und Kind in Sicherheit zu bringen.

"Heute Morgen um 7 Uhr brach der Kontakt ab"

Unterstützung erhielt er dabei von Bornas Oberbürgermeisterin. Sie stellte den Kontakt zur Übersetzerin aus Irpin her, die Steve M. bei Verständigungsproblemen helfen sollte. Und sie verabredete, dass er sich regelmäßig über Whatsapp in Borna melden sollte, damit sie weiß, wo er ist.

"Die ganze Nacht über habe ich Nachrichten bekommen", berichtete Luedtke t-online. "Heute Morgen um 7 Uhr kam die letzte. Da war Steve noch 80 Kilometer von Kiew entfernt. Dann brach der Kontakt ab."

Bornaer Oberbürgermeisterin hofft auf das Auswärtige Amt – aber das weiß gerade auch keine Lösung

Was genau passierte, ist nicht ganz klar. Sicher ist: Auf einmal wurde geschossen, irgendetwas traf M. am Kopf. Vermutlich ein Querschläger, vielleicht auch ein Splitter.

Steve M. wachte im Krankenhaus wieder auf. Auto weg, Handy weg. Ein Arzt gab ihm seins, und so konnte M. Kontakt zur Dolmetscherin herstellen, die wiederum in Borna Bescheid gab.

Jetzt versucht Simone Luedtke, den Feuerwehrmann, der vor Kiew im Krankenhaus liegt, und seine Frau Anna, die in der Hauptstadt festsitzt, irgendwie aus der Ukraine zu holen. "Aber das ist nicht so einfach", sagt sie. "Wir hoffen auf Hilfe vom Auswärtigen Amt. Die sagen, der Fall sei ganz oben auf der Liste – haben aber bis jetzt noch keine Lösung."

Unterdessen spitzt sich die Lage in der Ukraine weiter zu: Die russische Armee dringt immer weiter vor. Auch in Kiew wird gekämpft. Es seien Schüsse und Explosionen zu hören, Saboteure hielten sich in der Stadt auf, sagte Bürgermeister Vitali Klitschko am Freitag.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Bornas Oberbürgermeisterin
  • Eigene Recherchen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • "LVZ": "Bornaer Feuerwehrmann bangt um seine Frau in Kiew"
  • "LVZ": "Bornaer auf dem Weg nach Kiew angeschossen"
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