Innengastronomie, Clubs, Saunen Sachsen beschließt 2G-Optionsmodell für diverse Bereiche
Mehrere Bundesländer haben es vorgemacht, nun zieht auch Sachsen mit: Im Freistaat können etwa Gastronomen oder Clubbetreiber künftig freiwillig das 2G-Modell wählen. Doch darüber gibt es nicht nur Freude.
Sachsen setzt in der Corona-Pandemie künftig verstärkt auf das 2G-System. Die Möglichkeit, nur noch Geimpften und Genesenen Zutritt zu gewähren, soll für die Innengastronomie, Veranstaltungen in Innenräumen, Events von bis zu 5.000 Personen, Hallenbäder und Saunen sowie Diskotheken und Clubs gelten. Die Regelung ist in der am Dienstag vom Kabinett beschlossenen neuen Corona-Schutzverordnung als Optionsmodell formuliert.
Niemand sei verpflichtet, jeder könne das für sich selbst abwägen, sagte Sozialministerin Petra Köpping (SPD). Wenn die Einrichtungen 2G nutzen, fallen Beschränkungen wie Maskenpflicht und das Abstandsgebot weg, allerdings muss eine Einlasskontrolle erfolgen. Für Kinder unter 16 Jahren gilt das 2G-Modell nicht.
"Jetzt haben wir den Schwarzen Peter"
Im Vorfeld war über dieses Modell kontrovers diskutiert worden. Bei den Gastwirten stießen die Pläne des Kabinetts auf gemischte Reaktionen. "Es wird sehr unterschiedlich diskutiert", sagte der Hauptgeschäftsführer des sächsische Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Axel Klein, der Deutschen Presse-Agentur vor dem Beschluss.
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Bei etwa 40 Prozent der Dehoga-Mitglieder stoße das Modell auf Ablehnung, die anderen zögen es in Erwägung, erläuterte Klein das Stimmungsbild der Branche. Eine Befürchtung hat er allerdings: Wenn sich der Gastronom dafür entscheide, nur noch Geimpfte und Genesene einzulassen, müsse er mit Kritik der Besucher rechnen. "Jetzt haben wir den Schwarzen Peter."
Klein verwies auf andere Bundesländer oder Länder, in denen die 2G-Regel bereits angewendet werde. Das zeige, dass auch die Kontrollen funktionierten. Allerdings sei das Personal in der Pandemie ohnehin vielerorts knapp. Müsse nun zusätzlich jemand für die Kontrollen abgestellt werden, sei das zusätzlicher Aufwand. "Alles, was wir mehr machen müssen, tut weh."
- Material der Nachrichtenagentur dpa