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Suche nach Azubis bleibt für Unternehmen schwierig


Ausbildung
Suche nach Azubis bleibt für Unternehmen schwierig

Von dpa
Aktualisiert am 11.11.2024Lesedauer: 3 Min.
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Die Betriebe in Sachsen haben Schwierigkeiten bei der Suche nach genügend Azubis. (Symbolbild) (Quelle: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/dpa-bilder)
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In Sachsen gibt es nach wie vor mehr freie Lehrstellen als Azubis. Das Handwerk formuliert Erwartungen an eine künftige sächsische Regierung.

Die Unternehmen in Sachsen haben nach wie vor Probleme, genügend Azubis für ihre freien Lehrstellen zu finden. Rund ein Zehntel der Ausbildungsplätze habe in diesem Jahr nicht besetzt werden können, sagte Klaus-Peter Hansen, Chef der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit.

Bis zum Start des neuen Ausbildungsjahres am 1. Oktober seien der Arbeitsagentur rund 20.800 freie Lehrstellen gemeldet worden, erklärte Hansen. Rund 18.600 junge Menschen wurden als Azubis vermittelt. Damit blieben mehr als 2.000 Lehrstellen frei. Zugleich seien noch rund knapp 1.000 junge Menschen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Das liege daran, dass die angebotenen Stellen nicht immer zu den Interessenten passten und umgekehrt.

Handwerk fordert Politik zum Handeln auf

Das sächsische Handwerk fordert von einer neuen Regierung im Freistaat mehr Einsatz und Geld für eine bessere Bildung und Berufsausbildung. Das sei mit Blick auf den Fachkräftemangel erforderlich, teilte der Sächsische Handwerkstag mit. Es gelte Oberschulen zu "Talentschmieden der Berufsbildung" zu entwickeln - mit einer bestmöglichen Ausstattung und bester Lehrkräfteversorgung.

"Schulische Allgemeinbildung und Berufsbildung müssen für die neue Landesregierung höhere Priorität haben. Eine verlässlichere finanzielle Ausstattung von Bildungsaufgaben im Landesetat muss auch den Kommunen zugutekommen, wenn wir aus der Fachkräfte-Misere herauskommen wollen", betonte Uwe Nostitz, Präsident des Handwerkstages.

Handlungsbedarf gebe es auch bei den Lehrkräften an Berufsschulen, von denen bis 2030 zwei Drittel altersbedingt ausschieden. Die Immatrikulationen für das Lehramt an berufsbildenden Schulen etwa im gewerblich-technischen Bereich reichten bei weitem nicht.

Schlechte Stimmung in der Wirtschaft strahlt aus

Auch wenn der sächsische Ausbildungsmarkt sich noch robust zeigt, sieht die Bundesagentur für Arbeit Anzeichen dafür, dass sich die konjunkturelle Schwäche langsam auch hier bemerkbar macht. Die Zahl der jungen Menschen, die bislang ohne Lehrstelle geblieben sind, sei im Vergleich zum Vorjahr angestiegen, sagte Klaus-Peter Hansen von der Bundesagentur. Zudem hätten die Betriebe rund 1.800 weniger freie Lehrstellen gemeldet - ein Minus von acht Prozent.

"Der Ausbildungsmarkt wehrt sich mit Händen und Füßen gegen externe Belastungsfaktoren, aber die Krise klopft an", so Hansen weiter.

Berufswünsche "geschlechtstypisch" geprägt

Kaum Veränderungen gibt es bei den Berufen, die bei den jungen Menschen besonders hoch im Kurs stehen. "Jungs suchen was mit Material, Mädchen suchen was mit Menschen", machte Hansen deutlich. Bei den männlichen Jugendlichen stünden Ausbildungen zum Kfz-Mechatroniker, zum Fachlageristen sowie Handwerksberufe wie Tischler besonders hoch im Kurs. Bei den jungen Frauen seien es Ausbildungen zur Verkäuferin, zu kaufmännischen Berufen oder im Gesundheits- und Sozialwesen.

In Deutschland gibt es rund 320 Ausbildungsberufe. Nicht jeder, der eine Lehrstelle antritt, bleibt allerdings auch dabei. Rund 10 Prozent der Azubis brechen nach Angaben der IHK Leipzig im ersten Jahr ihre Ausbildung ab. Diese Quote sei zu hoch, sagte IHK-Präsident Kristian Kirpal. Darum müsse die Berufsorientierung schon in den Schulen verbessert werden.

Arbeitsminister Martin Dulig rief die jungen Menschen, die jetzt noch eine Lehrstelle suchen, auf, sich Unterstützung zu holen. "Es ist noch nicht zu spät, einen Ausbildungsplatz zu finden", betonte der SPD-Politiker. In jedem Landkreis sowie den drei Großstädten Leipzig, Dresden und Chemnitz gebe es regionale Jugendberufsagenturen, die helfen könnten. Sie werden vom Land gefördert.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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