Gymnasium in Sachsen Schülerinnen belästigt? Polizei ermittelt gegen Sportlehrer
Im Sportunterricht soll ein Lehrer seinen Schülerinnen jahrelang zu nahe gekommen sein. Nun ermittelt die Polizei gegen den Mann – und der wehrt sich.
In einer Schule in Markkleeberg, südlich im Landkreis Leipzig gelegen, ist ein Sportlehrer im Visier der Polizei Sachsen. Gegen ihn wird wegen des Verdachts der sexuellen Belästigung ermittelt, wie die "Leipziger Volkszeitung" (LVZ) unter Berufung auf die Ermittler berichtet. Auslöser war dem Bericht zufolge ein ungewöhnlicher Hinweis: Ein Graffiti an der Wand der Schule soll jahrelange Gerüchte in Worte gefasst haben.
Der Sportlehrer soll sich mehreren Schülerinnen im Unterricht auf unangemessene Art und Weise genähert haben. Wie eine Polizeisprecherin der Zeitung erzählte, sollen die Vorwürfe bis zu drei Jahre zurückreichen. Doch erst mit dem Graffiti sei die Polizei mit ins Boot geholt worden – wegen der Sachbeschädigung.
Polizei ging Inhalt von Graffiti nach
Die Polizei sei dann von sich aus auch dem Inhalt der Schriftzüge nachgegangen und dabei auf mehrere Beschwerden von Schülerinnen gestoßen. Dabei sollen der Schule die Vorwürfe schon länger bekannt gewesen sein: Wie eine Mutter der "LVZ" erzählte, habe ihre Tochter sich tatsächlich bereits im vergangenen Jahr mit zwei anderen Schülerinnen an die Schulleitung gewendet. Danach sollen die Übergriffe demnach aufgehört haben.
Gegen den Mann ist nun eine Strafanzeige erstattet worden, der nächste Schritt ist die Vernehmung von Zeugen, um den Wahrheitsgehalt der Vorwürfe zu erörtern, heißt es. Auch das Landesamt für Schule und Bildung prüfe den Fall. Der Lehrer soll sich allerdings wehren: Er habe selbst Anzeige gestellt, wie die Zeitung berichtet – wegen übler Nachrede.
- "LVZ": "Sexuelle Belästigung? Polizei ermittelt gegen Lehrer des Markkleeberger Gymnasiums" (kostenpflichtig)