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Tag der Deutschen Einheit | Eklat: Sachsen-Ministerium twittert SED-Symbol


Zum Tag der Deutschen Einheit
Sachsen-Ministerium twittert SED-Symbol

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 04.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Links der Tweet, rechts das SED-Parteisymbol: Inzwischen hat das Innenministerium den Beitrag wieder gelöscht.Vergrößern des Bildes
Links der Tweet, rechts das SED-Parteisymbol: Inzwischen hat das Innenministerium den Beitrag wieder gelöscht. (Quelle: Screenshot/Steinach/imago-images-bilder)
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Peinlicher Fauxpas im Netz: Das sächsische Innenministerium wollte einen schönen Tag der Einheit wünschen – und tat dies mit einem Symbol der DDR-Diktatur.

Ausgerechnet mit einem zentralen Symbol der ehemaligen DDR hat das sächsische Innenministerium auf Facebook und Twitter zum Tag der Deutschen Einheit gratuliert. Am Montag postete das Social-Media-Team des Ministeriums ein Foto der SED-Hände, dem Emblem der DDR-Staatspartei.

Zuerst hatte die "Bild" über den peinlichen Fehltritt berichtet, der auch noch mit einem grammatikalisch verhunzten Gruß versehen war: "Wir schönen einen erholsamen Feiertag!"

Inzwischen sind die Beiträge auf den diversen Social-Media-Kanälen zwar gelöscht. Wer am Dienstagmorgen danach googelte, konnte aber immer noch eine von der Suchmaschine gespeicherte Version finden. Eine Entschuldigung oder Erklärung fehlte zu diesem Zeitpunkt noch komplett.

Innenministerium braucht mehr als 24 Stunden für Entschuldigung

Aus dem Ministerium hieß es zunächst, man bereite gerade eine offizielle Stellungnahme im Namen von Innenminister Armin Schuster (CDU) vor. Bis dahin könne man den Vorgang offiziell nicht kommentieren, sagte eine Sprecherin t-online am Morgen.

Erst am Dienstagmittag, mehr als 24 Stunden nach dem verunglückten Posting, sandte das Ministerium ein dünnes Statement, das nur aus drei Sätzen bestand. "Das Sächsische Staatsministerium des Innern hat gestern an diesem für Deutschland so besonders wichtigen Tag mit der verwendeten Symbolik eines Handschlags unbeabsichtigt ein völlig falsches Bild gewählt", hieß es darin. "Nach Hinweisen zu einem Bezug zum Logo der SED wurde das Bild gelöscht."

Innenminister Schuster wurde mit den Worten zitiert: "Wir entschuldigen uns ausdrücklich bei den Menschen, deren Gefühle wir damit verletzt haben."

Ex-Innenminister: "Beleidigung für alle Opfer der SED-Diktatur"

Das Parteiemblem der SED stellt den historischen Händedruck zwischen Wilhelm Pieck und Otto Grotewohl dar und symbolisiert damit die Zwangsvereinigung von KPD und SPD zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. Die Menschen in der DDR nannten das SED-Logo "die abgehackten Hände".

Der ehemalige sächsische Innenminister Heinz Eggert zeigte sich wütend über die geschichtsvergessenen Wünsche zur Einheit: "Das versaut mir echt den Tag", sagte er "Bild". "Mit den 'abgehackten Händen' zur Einheit zu gratulieren, ist einfach eine Beleidigung für alle Opfer der SED-Diktatur und den Widerstand in der DDR. Unter diesem Logo sind 1946 Hunderte Sozialdemokraten, die sich nicht zwangsvereinigen ließen, im Lager gelandet."

Verwendete Quellen
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