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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Dreikampf um Europa Kölns Restprogramm ist Chance und Risiko zugleich
Der DFB-Pokal am Dienstag und Mittwoch wird über die Chancen des 1. FC Köln im Rennen um Europa mitentscheiden. Ein Dreikampf um die letzten europäischen Ränge ist entfacht. Haben die Kölner Vorteile im Restprogramm?
Nach dem Derbysieg in Mönchengladbach will der 1. FC Köln die Euphorie in der Domstadt nutzen. Am kommenden Samstag muss Arminia Bielefeld in Müngersdorf antreten, und die Ostwestfalen befinden sich gerade in einem Leistungstief. Seit sieben Spielen ist die Arminia sieglos.
Der 1. FC Köln hingegen strotzt vor Selbstvertrauen nach den zwei Siegen gegen Mainz und in Gladbach. Die Chance für den FC? Oder ein Risiko, weil die Spieler meinen könnten, jetzt ginge alles wie von selbst?
Diese Frage stellt sich beim Blick auf das gesamte Restprogramm der Geißböcke und der Konkurrenz – denn zumindest auf dem Papier hat der FC die tabellarisch einfachsten Aufgaben vor der Brust.
1. FC Köln: Die Ausgangslage
Im Halbfinale des DFB-Pokals kämpfen der SC Freiburg, RB Leipzig und Union Berlin um den Einzug ins Finale. Sollte einer der drei Klubs in Berlin Pokalsieger werden und in der Liga eine der ersten sechs Tabellenplätze einnehmen, würde mit dem Tabellensiebten ein zusätzlicher Qualifikant für die europäischen Wettbewerbe hinzukommen. Der 1. FC Köln schaut in dieser Woche also ganz genau hin, wie die Halbfinals ausgehen.
Dreikampf um die Plätze sechs bis acht
Der SC Freiburg hat sich mit 51 Punkten und einem starken Torverhältnis von plus 15 auf Rang fünf schon etwas von den drei Plätzen dahinter abgesetzt. Union Berlin (47 Punkte, +1 Tore), der 1. FC Köln (46/0) und die TSG Hoffenheim (45/5) liegen vier Spieltage vor Schluss bereits ein gutes Stück zurück auf den Rängen sechs bis acht.
Mainz auf Rang neun ist mit 39 Punkten bereits distanziert. Union, Köln und Hoffenheim werden daher in einem Dreikampf die letzten Plätze um Europa untereinander ausmachen.
Das Restprogramm
Der 1. FC Köln hat dabei mit Heimspielen gegen Arminia Bielefeld (Platz 17) und dem VfL Wolfsburg (Platz 13) sowie Auswärtsspielen beim FC Augsburg (Platz 14) und dem VfB Stuttgart (Platz 16) "nur noch" vier Abstiegskandidaten vor der Brust.
Die tabellarische Situation lädt also zu dem Gedankenspiel ein, der FC könne das vermeintlich leichteste Restprogramm haben. Zumal Union (Leipzig, Fürth, Freiburg, Bochum) und Hoffenheim (Frankfurt, Freiburg, Leverkusen, Mönchengladbach) teilweise noch echte Brocken vor sich haben.
Sieben Punkte werden im letzten Spiel nicht reichen
Doch der FC sollte gewarnt sein. Erstens, weil die Kölner in der Hinrunde gegen Bielefeld und Augsburg sieglos blieben und in Wolfsburg nur glücklich nach zweimaligem Rückstand gewannen.
Und zweitens, weil alle vier Mannschaften womöglich bis zum letzten Spieltag ums sportliche Überleben kämpfen werden. Sieben Punkte wie in der Hinrunde werden in den letzten Spielen womöglich nicht reichen, um Platz sieben oder besser zu erreichen. Schon gar nicht, wenn man sogar den SC Freiburg noch einmal gefährlich werden möchte.
Der FC ist in allen Spielen der Favorit
Das Restprogramm ist also trügerisch. Das weiß Steffen Baumgart und das wissen die Spieler der Geißböcke. Die Vorfreude auf das Heimspiel gegen Bielefeld vor 50.000 Zuschauern in Köln ist zwar groß. "Das wird ein geiles Spiel", sagte Anthony Modeste.
Doch "geil" wird es nur, wenn der FC mit einer Rolle klar kommen sollte, die nun für alle vier letzten Spiele gelten wird: Der FC wird als Favorit in diese Spiele gehen. Und dieser Rolle muss man erst einmal gerecht werden.
- Eigene Recherchen und Beobachtungen des GEISSBLOG