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1. FC Köln: Andersson spielt sich wieder in den Blickpunkt


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Erstes Tor seit vier Monaten
1. FC Köln: Andersson spielt sich wieder in den Blickpunkt


21.03.2022Lesedauer: 3 Min.
Jubel nach seinem Tor: Sebastian Andersson feierte am Wochenende beim 1. FC Köln nach einer langen, torlosen Durststrecke ein kleines Comeback.Vergrößern des Bildes
Jubel nach seinem Tor: Sebastian Andersson feierte am Wochenende beim 1. FC Köln nach einer langen, torlosen Durststrecke ein kleines Comeback. (Quelle: Moritz Müller/imago-images-bilder)

Sebastian Andersson hat dem 1. FC Köln mit seinem Tor zum 1:1 gegen Borussia Dortmund nicht nur einen Punkt beschert. Er belohnte sich auch selbst für seine Leistungssteigerung. Wird der Schwede noch einmal wichtig für den FC?

Als der Ball im Tor zappelte, jubelten sie gemeinsam: Anthony Modeste und Sebastian Andersson. Der Franzose nahm den Schweden noch einmal in den Arm, sprach ihm gut zu. Modeste hatte zuletzt betont, er und sein Sturmkollege hätten sich angefreundet. Er hoffe, dass Andersson bald wieder treffen werde.

Gegen Borussia Dortmund war es dann so weit. Der 1:1-Ausgleich war das dritte Saisontor für den 30-Jährigen und der erste Treffer seit dem Tor im Derby gegen Mönchengladbach im November 2021.

Vier Monate also musste Andersson warten. Vier harte Monate, in denen der 1,90 Meter große Angreifer selten überzeugte, irgendwann nicht nur sein Spielglück, sondern auch seine Körpersprache verlor, sich zurückzog, von der Mannschaft abgekapselt wirkte, auch intern in der Kritik stand, wenngleich Steffen Baumgart ihn nach außen immer schützte und lobte.

Andersson beim 1. FC Köln: Tiefpunkt im DFB-Pokal

Die Entwicklung, die Baumgart nicht müde wurde zu betonen, sah man nicht auf dem Feld. Die Tiefpunkte: die unglücklichen Auftritte im DFB-Pokal gegen dem Hamburger SV und in der Bundesliga bei RB Leipzig. Andersson und der FC – die Messe schien zu diesem Zeitpunkt gelesen. Der Schwede konnte Torjäger Modeste nicht ersetzen. Doch mehr als das: Er konnte nicht einmal andeuten, mit welchen Qualitäten er den FC hätte weiterbringen sollen.

Baumgart jedoch verfügt insbesondere über eine Fähigkeit: Er schafft es immer wieder, Spieler an ihrem vermeintlichen Tiefpunkt aufzurichten. Salih Özcan erlebte in der Hinrunde beim 0:5 in Hoffenheim sein Waterloo. Doch seitdem hat der Mittelfeldspieler eine Entwicklung hingelegt, wie sie ihm kaum jemand mehr zugetraut hatte. Heute ist er Mr. Zuverlässig und das Herzstück des Kölner Spiels. Andersson ist davon noch weit entfernt, doch auch der 30-Jährige hat seit dem Tiefpunkt in Leipzig sein Spiel auf links gekrempelt.

Kehrtwende gegen Frankfurt – Belohnung gegen Dortmund

Schon eine Woche später gegen Frankfurt zeigte sich der Schwede endlich laufstark, auch gegen den Ball aktiv, arbeitete zurück, war anspielbar, machte vorne Bälle fest und erarbeitete sich Torchancen. Die Tore machte weiter Modeste, doch Andersson wirkte nicht mehr wie ein Fremdkörper. Zwischenzeitlich musste er zwar auf die Bank, doch gegen Leverkusen und nun gegen Dortmund gehörte er wieder zum Stamm – und gegen den BVB platzte nun auch endlich der Knoten mit dem Torschießen.

"Als ich gesehen habe, dass Seb das Tor gemacht hat, habe ich mich total für ihn gefreut" sagte Abwehrspieler Luca Kilian. "Er hat sich das richtig verdient." Das sahen auch seine Mitspieler so. "Er haut sich in alles rein, in jeden Zweikampf. Die langen Bälle werden immer auf ihn gespielt. Er kriegt viel ab. Aber die Fans haben ihn heute gehuldigt."

Wichtige Rolle im Saison-Endspurt?

Andersson machte auch unabhängig seines Tores ein gutes Spiel. Er gewann 75 Prozent seiner Defensivzweikämpfe, kam auf vier Balleroberungen in der gegnerischen Hälfte, leistete sich selbst nur zwei Ballverluste in der eigenen Hälfte und war erster Zuspieler für die langen von Timo Hübers und Jannes Horn aus der Abwehr. Entsprechend zufrieden war auch der Trainer mit dem Auftritt seines Stürmers.

"Als Stürmer musst du dir Chancen erarbeiten. Heute hat er sich einfach belohnt", sagte Baumgart. Der FC-Trainer hofft, dass Andersson eine ähnlich positive Entwicklung nehmen kann wie Modeste, der sich im vergangenen Sommer aus seinem körperlichen Tief herausgekämpft und wieder zu alter Form zurückgefunden hatte.

"Wenn man sieht, wie verletzungsanfällig Seb letzte Saison war und dass er inzwischen keine Trainingseinheit mehr verpasst, ist das eine sehr gute Entwicklung." Vor wenigen Wochen noch schien klar, dass Andersson keine Zukunft beim FC haben werde. Nun könnte er zumindest im Saison-Endspurt noch einmal eine entscheidende Rolle spielen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen und Recherchen des GEISSBLOG
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