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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Rückkehr gegen Leverkusen? Ohne Jonas Hector ist der FC nur halb so viel wert
Jonas Hector ist für den 1. FC Köln nicht zu ersetzen. Ohne den Kapitän konnte der FC in dieser Saison bislang nicht gewinnen. Nun hoffen die Geißböcke auf die Rückkehr ihres Schlüsselspielers.
Jonas Hector ist die Zuverlässigkeit in Person beim 1. FC Köln. Seine Pässe kommen zu 81 Prozent an, er gewinnt 56 Prozent seiner Zweikämpfe, 59 Prozent der Kopfballduelle und ist mit 73 Ballaktionen pro Spiel stets einer der aktivsten Kölner im Ballbesitz. Seine Mitspieler verlassen sich auf den 31-Jährigen, und der Kapitän wird dieser Rolle gerecht.
Kein Spieler beim 1. FC Köln spielt in dieser Saison derart konstant auf einem derart hohen Niveau. Und obwohl Außenverteidiger nur selten die prägenden Figuren in einer Mannschaft sind, ist Hector für den FC ein entscheidender Faktor. Auch gegen Hoffenheim (0:1) am Sonntag war dies wieder zu spüren. Dem FC fehlte lange Zeit, was Hector bringt: Stabilität.
1. FC Köln: "Jonas ist nie zu hundert Prozent zu ersetzen"
Umso bitterer, dass der ehemalige Nationalspieler nicht nur gegen Hoffenheim fehlte, sondern wegen nicht näher bekannter privater Gründe unklar ist, ob der Linksverteidiger im Derby gegen Bayer Leverkusen dabei sein wird.
"Jonas ist nie zu hundert Prozent zu ersetzen", gab Thomas Kessler, Sportlicher Leiter beim FC, am Montag zu. "Er ist einer unserer wichtigsten Spieler der letzten zehn Jahre." Wenn nicht der Wichtigste. Das hatten auch die FC-Spieler nach der Niederlage gegen die TSG erklärt. "Jonas gibt der Mannschaft Ruhe, er hat die Verbindung zwischen Defensive und Offensive gut im Griff", sagte Salih Özcan.
Genau diese Schnittstelle war es, die den Geißböcken gerade in der ersten Halbzeit gegen die Kraichgauer gefehlt hatte. Hector, der Organisator. Hector, das Gehirn des Kölner Spiels. "Einen großen Verlust", nannte Sportchef Jörg Jakobs das Fehlen des 31-Jährigen.
Jonas Hector wird bald zurückerwartet
Umso wichtiger wäre es für den FC, dass Hector in Leverkusen am Sonntag wieder einsatzfähig wäre. Steffen Baumgart hatte unmittelbar nach dem 0:1 am Sonntag zwar noch keine Zweifel geäußert, dass dies so sein würde. "Er wird in den nächsten Tagen zurückerwartet und zum Trainingsstart am Mittwoch wieder dabei sein", hatte der Trainer gesagt.
Man sei "die ganze Zeit informiert" gewesen, dass Hector gegen Hoffenheim fehlen werde. Doch das machte auch klar: Der Ausfall gegen die TSG war keine kurzfristige Geschichte. Hector fehlt – und auch Kessler konnte nicht sagen, wann der Kapitän wieder an Bord sein wird.
Rückkehr "allein im Ermessensspielraum von Jonas"
"Jeder Mitarbeiter, und da zählen auch unsere Spieler dazu, hat die Möglichkeit, zu uns zu kommen, wenn es private Dinge gibt, die in dem Moment wichtiger sind als Fußball", sagte der 36-Jährige. Hector habe die Zeit und die Entscheidungsfreiheit bekommen, selbst zu entscheiden, wann er wieder einsteigen wolle.
"Wir würden uns wünschen, dass er in dieser Woche wieder trainieren kann und zum Nachbarschaftsduell am Wochenende wieder einsatzfähig ist. Das liegt aber allein im Ermessensspielraum von Jonas."
- Eigene Beobachtungen und Recherchen des GEISSBLOG