1. FC Köln: "Nehmen jedes Spiel wie ein Finale"

Europa-Träume oder Abstiegsangst?

"Nehmen jedes Spiel wie ein Finale"

Sportlich befindet sich der FC mitten im Kampf um die europäischen Plätze. Nach dem Fast-Abstieg im Vorjahr geben sich die Kölner öffentlich weiterhin defensiv. Jetzt äußerte sich Mittelfeldspieler Ellyes Skhiri.

40 Punkte. Über mehr will man am Geißbockheim dieser Tage nicht sprechen. Zwar stecken die Kölner mit 32 Zählern nach 22 Spieltagen rein tabellarisch mitten im Kampf um die internationalen Plätze, hören wollen die FC-Verantwortlichen davon aber nichts.

Viel zu groß ist in Köln die Angst vor einem Einbruch oder einer Reihe von verlorenen Spielen, die den FC am Ende doch wieder in die untere Hälfte spülen könnte.

Doch das Eis, auf dem sich die Kölner befinden, ist schon seit einigen Wochen alles andere als dünn. Noch nie hat der FC in dieser Saison zwei Spiele in Folge verloren. Die Mannschaft präsentiert sich stabil und erweckt zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, dass Niederlagen wie das 1:3 gegen RB Leipzig etwas an dem eingeschlagenen Weg ändern könnten. Und so scheinen die als Understatement formulierten Ziele der Verantwortlichen inzwischen auch nur noch für die Öffentlichkeit wirksam.

1. FC Köln: Skhiri bestätigt internationale Ambitionen

So war es fast schon erfrischend ehrlich, als Ellyes Skhiri seinen Blick am Mittwoch nach der Trainingseinheit auf die vorderen Plätze richtete. Zum einen nannte der Tunesier den kommenden Gegner aus Frankfurt "einen direkten Konkurrenten in der Tabelle".

Zur Erinnerung: Die Hessen belegen momentan mit einem Punkt weniger Rang zehn und hegen selbst Ambitionen, nach einem Jahr Abwesenheit nächste Saison wieder international zu spielen.

Zum anderen sagte Skhiri zu der für den FC wichtigen Partie: "Am Ende ist es nur eines von vielen Spielen bis zum Saisonende, um noch eine bessere Platzierung zu erreichen."

Ellyes Skhiri: "Sind dabei und wollen bleiben"

Zwei Plätze müssten die Kölner in der Tabelle noch gut machen, um in der kommenden Saison international dabei zu sein. Je nach Ausgang im DFB-Pokal würde sogar Rang sieben für die Teilnahme an der Conference League reichen.

Auch deshalb, so erklärte es Skhiri, wollen die Kölner "das Spiel nehmen wie ein Finale. So wie jedes Spiel bis zum Saisonende."

Rein tabellarisch dürfen sich aktuell jedoch viele Vereine Chancen auf den internationalen Wettbewerb ausrechnen. Zwischen Platz vier und zehn liegen gerade einmal drei Punkte. "Die Tabelle ist sehr eng", weiß auch Skhiri. "Aber wir sind dabei und wollen auch dort bleiben."

Skhiri nach Corona-Infektion wieder fit

Skhiri selbst stand in der vergangenen Woche erstmals seit zweieinhalb Monaten wieder im FC-Trikot auf dem Platz. Nach seiner Verletzung im Herbst letzten Jahres folgte eine Coronainfektion, ehe der Tunesier zum Africa Cup nach Kamerun aufgebrochen war.

"Ich bin glücklich, wieder zurück zu sein und dem Team mit meinem Maximum zu helfen", erklärte der in Frankreich geborene Mittelfeldspieler.

Statistisk zeigt: Skhiri gehört zu den besten Sechsern der Bundesliga

Wie wichtig die Rückkehr auch für den FC ist, zeigt alleine ein Blick auf die Statistiken. Schließlich gehört Skhiri rein von den zentralen Daten zu den besten Sechsern der Bundesliga.

Nicht nur, dass der 26-Jährige zu den laufstärksten Spielern gehört. Skhiri weist zudem die beste Zweikampfquote aller Bundesliga-Sechser auf (61 Prozent), die höchste Passquote (93 Prozent) sowie mit 11,3 die meisten Interceptions pro 90 Minuten. Und schließlich hat der defensive Mittelfeldspieler die höchste Präzision aller Sechser bei vertikalen Pässen.

Skhiri will weiter beim FC bleiben

Auch aufgrund dieser Werte stellt sich zwangsläufig die Frage, wie es mit Skhiri, dessen Vertrag 2023 ausläuft, nach der Saison weitergeht. Der Spieler selbst erklärte, kein Problem damit zu haben, beim FC zu bleiben und weiterhin sein Bestes zu geben.

"Das wird sich nie ändern", sagte Skhiri und fügte wohlwissend hinzu: "Es ist Fußball. Wenn es eine gute Möglichkeit für mich und den Verein gibt, werden wir darüber sprechen. Aber aktuell ist mein Kopf nur beim FC." Und höchstwahrscheinlich auch beim Kampf um die europäischen Plätze.