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1. FC Köln: Es geht um Siege – wie Steffen Baumgart den Verein verändert


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Knallharte Selbstkritik
Baumgart hat den FC verändert


Aktualisiert am 06.12.2021Lesedauer: 3 Min.
Trainer Steffen Baumgart beim Spiel gegen Arminia Bielefeld: "Bielefeld hat uns in vielen Bereichen den Schneid abgekauft."Vergrößern des Bildes
Trainer Steffen Baumgart beim Spiel gegen Arminia Bielefeld: "Bielefeld hat uns in vielen Bereichen den Schneid abgekauft." (Quelle: Ulrich Hufnagel/imago-images-bilder)
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Dass sich der 1. FC Köln mit einem Unentschieden bei Arminia Bielefeld nicht mehr zufrieden gibt, zeigt den Fortschritt, den die Geißböcke unter Steffen Baumgart gemacht haben.

Der 1. FC Köln spielt eine beachtliche Saison. 19 Punkte nach 14 Spielen bedeuten einen Platz im gesicherten Mittelfeld mit Anschluss nach oben. Nur fünf Mannschaften schießen mehr Tore. Und wenn die Geißböcke nicht die Unentschieden-Könige der Liga wären (sieben Punkte-Teilungen), wäre bislang sogar noch mehr drin gewesen.

In Bielefeld dagegen war der eine Punkt das Maximum des Möglichen. Denn der FC zeigte die zweitschlechteste Saisonleistung nach dem 0:5-Debakel in Hoffenheim. Das Entscheidende aber: Genau darin waren sich nach dem Schlusspfiff auf der Alm alle bei den Geißböcken einig, die Spieler genauso wie die Sportliche Leitung.

1. FC Köln: "Über die Leistung müssen wir nachdenken"

Und so waren an den Mikrofonen ungewohnt deutliche Töne zu hören. Ungewohnt deshalb, weil man solche Aussagen in den letzten Jahren nur selten gehört hatte. "Wir hätten die drei Punkte mitnehmen können, wenn wir zu 100 Prozent auf dem Platz gewesen wären. Das waren wir aber nicht. Das ist nicht der Anspruch, den wir an uns haben", sagte beispielsweise Vize-Kapitän Rafael Czichos. Und Torschütze Salih Özcan assistierte: "Über die Leistung müssen wir nachdenken."

Interims-Sportchef Jörg Jakobs ergänzte: "Es war das zweite schlechte Spiel der Saison. Das erste war Hoffenheim, heute Bielefeld. Das einzig Gute ist das Ergebnis, und dass wir Bielefeld auf Distanz gehalten haben." Und schließlich machte Trainer Steffen Baumgart deutlich: "Bielefeld hat uns in vielen Bereichen den Schneid abgekauft. Wir hatten dafür keinen Lösungen."

Keine Ausreden, sondern knallharte Analyse

In den vergangenen Jahren, vor dem Beginn der Ära Baumgart in Köln, hatte der FC viele schlechte Leistungen gezeigt, war zweimal fast abgestiegen und hatte doch für fast alle Probleme und Enttäuschungen Erklärungen parat. Manche konnte und musste man Ausreden nennen, manche zeugten gar von einer Verkehrung der Realität, von einer Verkennung offensichtlicher Fehler auf Seiten der handelnden Personen auf und neben dem Rasen.

Unter Steffen Baumgart gibt es diese Ausflüchte nicht mehr. Der 49-Jährige hat nicht nur den fußballerischen Ansatz bei den Geißböcken verändert. Um seine spielerische Idee umsetzen zu können, musste er zudem in die Köpfe seiner Spieler und auch der gesamten Sportlichen Leitung hinein.

Denn es ging auch darum, den eigenen Anspruch zu verändern, mehr zu fordern als reinen Überlebenskampf. Baumgart wollte und will sich nicht damit zufriedengeben, den Abstieg zu vermeiden. Er weigert sich, ein glückliches 1:1 in Bielefeld als Erfolg zu verkaufen.

Baumgart hat beim FC bereits viel erreicht

Baumgart will Erfolg, und dafür musste er auch die Sprache am Geißbockheim verändern. Die Reaktionen der Spieler und Verantwortlichen nach den schwachen 90 Minuten bei der Arminia waren Zeugnis, dass der FC-Trainer bereits viel erreicht hat. Alle Beteiligten mit dem Geißbock auf der Brust wissen inzwischen, dass mehr gefordert ist als der nackte Überlebenskampf.

Es geht darum, zu punkten, zu siegen und dabei zu begeistern mit einer klaren, attraktiven Idee des Fußballspiels. Und wenn die Leistung dafür nicht reicht, gibt es dafür Kritik. Nicht von außen, sondern von innen. Das ist neu beim FC – und ein Zeichen, welch weiten Weg der Klub in nur wenigen Monaten gegangen ist.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen und Recherchen des GEISSBLOG
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