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1. FC Köln: Folgt auf die Derby-Ekstase der Kater?


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Kritik an Vollauslastung
Folgt auf die Derby-Ekstase der Kater?


29.11.2021Lesedauer: 3 Min.
Gähnende Leere auf den Rängen (Archivbild): Das erste Geisterspiel fand am 11. März 2020 statt – zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach.Vergrößern des Bildes
Gähnende Leere auf den Rängen (Archivbild): Das erste Geisterspiel fand am 11. März 2020 statt – zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach. (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)
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Mit Glückgefühlen startet der 1. FC Köln nach dem historischen Derbysieg gegen Borussia Mönchengladbach in die neue Woche. Doch ein Wermutstropfen bleibt – und dieser vermutlich deutlich länger als die Freude über den 4:1-Erfolg.

Es war der höchste Derbysieg seit 25 Jahren für den 1. FC Köln. Als die Geißböcke zuletzt vier Tore gegen den rheinischen Rivalen erzielten, war Dejan Ljubicic, am Samstag Kölns Torschütze zum 1:0, noch gar nicht geboren. An der Seitenlinie stand damals, im Jahr 1996, Peter Neururer – und die vier Tore zum 4:0-Erfolg erzielten Sunday Oliseh, Dorinel Munteanu, Ion Vladoiu und Toni Polster.

Ein Vierteljahrhundert mussten die FC-Fans auf ein ähnliches Ereignis warten. Dafür konnten die Anhänger den für sie wohl wichtigsten Erfolg der Saison in Gänze auskosten: Als einziger Verein durfte der 1. FC Köln am 13. Spieltag sein Stadion voll auslasten. 50.000 Zuschauer, freilich abzüglich der mitgereisten Gladbach-Fans, lagen sich am Ende freudetaumelnd in den Armen. Doch was für die anwesenden FC-Fans ein Moment der Ekstase bedeutete, sorgte im Rest der Republik für kollektives Kopfschütteln.

Fußballstadien in Deutschland bislang keine Hotspots

So stieß nicht nur die Entscheidung des Kölner Gesundheitsamtes zur Vollauslastung des Stadions auf Unverständnis. Auch das Ignorieren der erst kurzfristig angeordneten Maskenpflicht einiger Zuschauer zog den Unmut vieler Menschen in ganz Deutschland auf sich.

Bislang haben sich volle Stadien in Deutschland allerdings noch nicht als größere Infektionsherde herausgestellt. Freilich sind die bekannten Hotspots vom Tennisturnier in Wimbledon oder Europameisterschaft im vergangenen Sommer eine Warnung an alle Vereine. In Deutschland jedoch scheinen die Hygiene- und Schutzkonzepte bislang Wirkung zu tragen. "Die Fußballvereine haben sehr gute Konzepte, es gab noch keinen echten Hotspot", sagte auch FC-Trainer Steffen Baumgart nach dem Derbysieg.

Corona und die Bundesliga: Kommen auch in Köln wieder Geisterspiele?

Nichtsdestotrotz dürfte das rheinische Duell am vergangenen Samstag angesichts der Infektionslage auch in Köln das vorerst letzte Spiel vor ausverkauftem Haus gewesen sein. Die einzige Frage scheint zu lauten: In welchen Schritten kommt es zu einer Reduzierung der Zuschaueranzahl – oder sind gar Geisterspiele, wie bereits in Sachsen praktiziert und in Baden-Württemberg angekündigt, für die kommenden Wochen der einzige Ausweg?

In Nordrhein-Westfalen ist nach aktueller Coronaschutzverordnung bei Veranstaltungen unter freiem Himmel noch keine Minderung der Sitzplatzkapazitäten vorgeschrieben. Die Geißböcke durften zudem auch ihre Stehplätze vollständig auslasten. Dies wäre also die erste Einschränkung, die auf den FC zukommen könnte. Eine Bestuhlung der Stehplätze würde die Stadionkapazität auf 46.195 Zuschauer begrenzen und könnte die Einhaltung der Abstände sowie die bessere Nachverfolgbarkeit im Falle von Infektionsketten gewährleisten.

FC mit Stufenplan bis zur Vollauslastung

Seit dem Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen hatte der FC sein Stadion wieder bis auf den letzten Platz füllen dürfen. Zuvor hatte der Stufenplan des Klubs eine sukzessive Erhöhung je nach Infektionsgeschehen vorgesehen. So waren zu Saisonbeginn gegen Hertha BSC noch 16.500 Zuschauer zugelassen, gegen Bochum und Leipzig 25.000. Gegen Greuther Fürth, als zunächst 34.000 Zuschauer kommen sollten, letztlich aber 40.000 genehmigt wurden, kehrten erstmals die Stehplätze in das Rheinenergie-Stadion zurück.

In den verbleibenden beiden Heimspielen bis Weihnachten ist von solch einer Anzahl an Zuschauern kaum auszugehen. Die meisten Vereine durften ihre Stadien am vergangenen Spieltag bereits nur noch zwischen 25 und 50 Prozent auslasten. Noch gibt es allerdings von Seiten der Politik keine einheitliche Vorschrift, wie mit den Stadionbesuchen umzugehen ist. Doch nachdem das Derby zwischen Köln und Mönchengladbach am 11. März 2020 das erste Geisterspiel der Bundesliga-Geschichte war, dürfte die Neuauflage vom vergangenen Samstag auf absehbare Zeit das letzte Bundesliga-Spiel vor ausverkauftem Haus gewesen sein.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen und Recherchen des GEISSBLOG
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