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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Personalsorgen nach Länderspielen Zwei Ausfälle beim FC – Baumgart sauer auf die DFL
Der 1. FC Köln muss am Freitagabend bei der TSG 1899 Hoffenheim auf Ellyes Skhiri verzichten. Fraglich ist auch, ob Dejan Ljubicic ihn vertreten kann. Warum Steffen Baumgart sich deshalb über die DFL ärgert.
Bislang ist der 1. FC Köln in dieser Saison von größeren Verletzungssorgen verschont geblieben. Timo Hübers musste nach einem Schlag auf den Knöchel zu Saisonbeginn für mehrere Spiele pausieren, auch Jan Thielmann verpasste bereits einige Partien krankheitsbedingt. Ansonsten blieb der FC-Kader in den vergangenen Wochen weitestgehend vollständig.
Am Freitag allerdings werden die Geißböcke auf einen ihrer wichtigsten Spieler verzichten müssen, denn Ellyes Skhiri ist mit einer Knieverletzung von seiner Länderspielreise mit Tunesien zurückgekehrt. Hatte der Mittelfeldspieler im Hinspiel gegen Mauretanien noch ein Traumtor erzielt, musste er im Rückspiel in der 71. Minute nach einem Schlag auf das Knie ausgewechselt werden.
Skhiri fehlt dem FC wohl auch im Derby gegen Leverkusen
Zu Wochenbeginn war man beim FC noch davon ausgegangen, dass die Verletzung des 26-Jährigen nicht so schlimm sei. Am Mittwoch jedoch mussten die Kölner diese Aussage revidieren. "Er wird jetzt erstmal ausfallen. Wie lange, kann man nicht genau sagen", sagte FC-Trainer Steffen Baumgart. Eine strukturelle Verletzung am Bandapparat soll aber nicht vorliegen, auch muss sich Skhiri keiner Operation unterziehen.
"Gegen Hoffenheim steht er auf keinen Fall zur Verfügung, für das Spiel gegen Leverkusen wird es auch eng", gab Baumgart zumindest einen groben Zeitplan bekannt. Ein monatelanger Ausfall Skhiris droht dem FC nicht, trotzdem geht man intern von zwei bis vier Spielen aus, die der aktuell zweitbeste Kölner Torschütze fehlen wird.
Auch Dejan Ljubicic fraglich
Normalerweise würde in diesem Fall Dejan Ljubicic am Freitag für Ellyes Skhiri auf der Sechs auflaufen. Doch auch der Österreicher ist angeschlagen von seiner Länderspielreise zurückgekehrt. "Er ist erkältet, wir haben ihn erstmal zum Arzt geschickt und gar nicht zu uns gelassen", erklärte der FC-Coach. "Wir müssen jetzt gucken, wie schlimm das ist."
Da es für Baumgart nach eigener Aussage auch keine Option ist, Jonas Hector von der Linksverteidigerposition wieder in das defensive Mittelfeld zu ziehen, wird in Hoffenheim Salih Özcan auf der Sechs beginnen. "Ljubi wäre reingerückt, wenn er nicht krank wäre. So wie es jetzt aussieht, wird Salih beginnen", gab Baumgart einen Einblick in seine Überlegungen.
Baumgart hatte Özcan in der Sommerpause selbst noch von einem Verbleib und einer Vertragsverlängerung überzeugt. Bislang ist der U21-Europameister aber noch nicht über die Reservistenrolle hinausgekommen. Der FC-Trainer machte aber auch noch einmal klar, in seiner Mannschaft keine zweite Reihe zu sehen. Allerdings sei es für Özcan eben schwer, an einem Spieler wie Skhiri vorbei zu kommen.
"Wir reden von Ellyes Skhiri, der ein außergewöhnlicher Fußballer ist. Salih macht aber einen sehr guten Job", sagte Baumgart, machte dabei aber auch deutlich, dass er noch mehr von dem 23-Jährigen erwarte: "Das ich nicht zu 100 Prozent zufrieden bin, weiß er und darüber reden wir. Er hat viel Potenzial und deswegen freue ich mich, wenn er am Wochenende aufläuft."
Baumgarts Ärger gegenüber der DFL
Überhaupt macht sich Baumgart über das Spiel in Hoffenheim trotz der Ausfälle keine Sorgen. "Wir haben einen sehr guten Kader und werden das auffangen. Wir werden keinen Qualitätsverlust haben", ist sich der 49-Jährige sicher. Vielmehr ärgert es den Trainer, dass die Partie mit der TSG nach den zahlreichen Länderspielen seiner Spieler sowie denen des Gegners, bereits für Freitagabend angesetzt ist.
"Es gibt mehrere Diskussionen, wie wir Spieler schützen können. Ich habe noch nicht einen Vorschlag gehört, der die Spieler wirklich schützt", sagte Baumgart. Schon in der vergangenen Woche hatte sich der Trainer über die Ansetzung der DFL geärgert. "Es geht vielleicht gar nicht um die Qualität des Fußballs, sondern darum, dass Freitagabend ein Spiel gezeigt wird. Jedes Mal schicken wir die Spieler erst mal zum Arzt, weil sie erkältet oder übermüdet sind."
- Eigene Beobachtungen und Recherchen des GEISSBLOG