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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nach 603 Tagen 1. FC Köln ausgerechnet im Derby wieder vor voller Hütte
Der 1. FC Köln wird noch lange unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden. Doch zumindest auf den Zuschauer-Rängen gibt es wieder Normalität: Ab dem Derby gegen Leverkusen dürfen wieder 50.000 Zuschauer ins Rheinenergie-Stadion. Ein ausverkauftes Haus für weitere sportliche Highlights?
Das Durchatmen ist groß am Geißbockheim: Der 1. FC Köln darf ab dem Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen am 24. Oktober wieder 50.000 Zuschauer ins Rheinenergie-Stadion lassen und damit die Arena in Müngersdorf erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie wieder ausverkaufen.
Passend zum sportlichen Aufschwung unter Trainer Steffen Baumgart und zur mitreißenden Spielweise der Geißböcke kehrt damit auf den Zuschauerrängen in Köln wieder Normalität ein. Vorbei der Corona-Frust, vorbei das Ausbleiben der Fans, vorbei auch die finanziellen Sorgen ob der Mindereinnahmen aufgrund fehlender Ticket-Verkäufe.
"Dafür haben wir in den letzten Wochen und Monaten intensiv gearbeitet", sagte Geschäftsführer Alexander Wehrle. "Ein riesiges Lob gilt all unseren Fans, die sich bei den vergangenen Heimspielen vorbildlich und diszipliniert an die Vorgaben gehalten und damit gezeigt haben, dass unser Hygiene- und Infektionsschutzkonzept sehr gut funktioniert. Und was das für unsere Mannschaft bedeutet, hat man in den letzten Heimspielen eindrucksvoll erlebt."
Müngersdorf nach 603 Tagen wieder ausverkauft?
Der FC setzt seit dieser Saison konsequent auf die 2G-Regelung für den Stadionbesuch. Nur Geimpfte und von einer Corona-Erkrankung Genesene erhalten Zutritt, ebenso Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre und nicht impffähige, aber getestete Fans. Die Geißböcke waren der erste Klub in Deutschland gewesen, der diese strikte Regelung eingeführt hatte. Nun wurde man von der Stadt Köln und dem zuständigen Gesundheitsamt mit der Erlaubnis für ein ausverkauftes Haus belohnt.
603 Tage nach dem letzten ausverkauften Heimspiel dürfen die Kölner also wieder auf ein Fußballfest in Müngersdorf vor vollbesetzten Rängen hoffen. Am 29. Februar 2020 hatte es daheim ein 3:0 gegen den FC Schalke 04 vor 50.000 Zuschauern gegeben. Am 24. Oktober 2021 kommt Bayer Leverkusen nach Müngersdorf – die Werkself ist zwar einer der schwersten Gegner in der Bundesliga, gleichzeitig aber Ansporn genug für die Geißböcke, den eigenen Fans ein neuerliches Spektakel zu liefern.
Bittere Heimbilanz während der Pandemie
Schließlich gab es in den letzten anderthalb Jahren fast nur Schonkost zuhause. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie und dem Ausbleiben der Fans bis zum Beginn der neuen Saison 2021/22 gab es ganze drei Siege in 22 Spielen, die Hälfte aller Heimspiele ging verloren. Erst unter Baumgart kehrten nicht nur die Fans, sondern auch die Heimstärke zurück: ein 3:1 vor 16.500 gegen Hertha BSC, ein 2:1 gegen Bochum und ein 1:1 gegen Leipzig vor je 25.000, zuletzt ein 3:1 gegen Fürth vor 40.000 Zuschauern. Nun also 50.000 Fans – und damit die Hoffnung auf eine Fortsetzung des Kölner Erfolgs in dieser Saison.
Doch auch für den Geldbeutel ist dieser Schritt überlebenswichtig für den FC: Nach inzwischen über 70 Millionen Euro an Umsatzverlusten durch die Corona-Pandemie gehen die Geißböcke finanziell am Stock. Die Erlaubnis, bereits ab dem fünften von 17 Heimspielen wieder alle Tickets verkaufen zu können, macht nun vieles leichter. Denn in der ursprünglichen Planung für diese Saison hatte der FC erst ab der Rückrunde mit einer Vollauslastung kalkuliert. Weitere Verluste durch die Pandemie kommen also erst einmal nicht mehr dazu.
- Eigene Beobachtungen und Recherchen des GEISSBLOG