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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Özcan, Hübers und Gospodarek Der FC-Kader nimmt Formen an
Salih Özcan verlängert. Timo Hübers trifft zum Medizincheck ein. Uwe Gospodarek soll neuer Torwarttrainer des 1. FC Köln werden. Nach langem Warten fallen die ersten Dominosteine bei den Geißböcken.
Am Dienstagmittag war es so weit. Gerade hatte der 1. FC Köln verkündet, dass Salih Özcan seinen auslaufenden Vertrag doch noch bis 2023 verlängert habe, da traf Timo Hübers in der Kölner Mediapark-Klinik zum Medizincheck ein. Der Innenverteidiger soll die Geißböcke defensiv unterstützen. Und dann wäre da noch die Personalie des Torwarttrainers, für die der FC einen ehemaligen Spieler und Trainer des FC Bayern München gewinnen konnte.
Salih Özcan will kein ewiges Talent bleiben
Eigentlich war sein Abschied schon beschlossen. Salih Özcan wollte den 1. FC Köln verlassen, bei dem er alle Nachwuchsteams durchlaufen und den Sprung zum Profi geschafft hatte. Doch wirklich durchsetzen konnte sich Özcan bis heute nicht. Seine beste Saison bestritt der inzwischen 23-Jährige nicht für die Geißböcke, sondern während einer einjährigen Leihe zu Holstein Kiel. Seine Rückkehr nach Köln blieb aber ohne den erhofften Stammplatz.
Trotzdem bleibt Özcan. Vor allem wegen Steffen Baumgart. Der Neu-Trainer der Geißböcke hat das fraglos große Mittelfeldtalent zum Bleiben überredet. Özcan will beweisen, dass er mehr ist als ein ewiges Talent. Und Baumgart will zeigen, dass mehr in dem gebürtigen Kölner steckt, als dieser bislang im Trikot mit dem Geißbock auf der Brust zeigen konnte. Für den frisch gebackenen U21-Europameister ist der Zwei-Jahres-Vertrag seine letzte Chance in Köln, aber auch für den FC ist es die letzte Chance, den Rohdiamanten zum Leistungsträger auf Bundesliga-Niveau zu schleifen.
Timo Hübers muss die Zweifler überzeugen
Während Özcan für zwei weitere Jahre bleiben soll, wird Timo Hübers am Dienstagabend wohl für drei Jahre unterschreiben. Der 24-Jährige traf am Mittag zum Medizincheck ein – und damit zum wichtigsten Teil vor dem Abschluss des ablösefreien Transfers von Hannover 96 zum FC. Denn Hübers hat in seiner noch jungen Karriere bereits zwei Kreuzbandrisse hinter sich, in seiner Profikarriere aus Verletzungsgründen noch in keiner Saison mehr als 22 Pflichtspiele absolviert und gilt, allem Talent zum Trotz, als anfällig für weitere körperliche Rückschläge.
Beim FC, wo er bereits 2015/16 für ein Jahr spielte, will er nun aber den Bundesliga-Durchbruch schaffen – und hat mit Özcan etwas gemein. Hübers ist ein wuchtiger und gleichzeitig schneller Innenverteidiger, gut im Spielaufbau und mit einem starken Kopfballspiel. Ideal eigentlich für die Geißböcke, die mit Sebastiaan Bornauw womöglich den Fixpunkt in der Abwehr an den VfL Wolfsburg verlieren könnten. Wären da nicht die Zweifel. Doch diese will Hübers nicht nur mit dem Medizincheck, sondern ab kommenden Montag durch starke Leistungen ausräumen.
Uwe Gospodarek soll auf Andreas Menger folgen
Und dann wäre da noch die Frage, wer in der neuen Saison die Torhüter des 1. FC Köln trainieren soll. Andreas Menger, seit Januar 2018 in dieser Position, ist sich längst mit Hertha BSC über einen Wechsel einig. Der FC wollte Nico Burchert vom SC Paderborn abwerben, handelte sich aber eine Absage ein. Nun steht Uwe Gospodarek vor der Unterschrift. Fix war der Transfer am Montagabend noch nicht, als t-online beim FC nachfragte. Doch der Wechsel des 47-Jährigen vom VfB Stuttgart zu den Geißböcken gilt als sicher.
Gospodarek ist einer der erfahrensten Torwarttrainer der Liga, spielte einst unter anderem für den FC Bayern, den VfL Bochum und den 1. FC Kaiserslautern, ehe er Torwarttrainer wurde. Erst war er beim DFB als U21-Trainer tätig, dann sieben Jahre lang im Nachwuchs des FC Bayern. Seit 2019 ist er für die Torhüter des VfB Stuttgart zuständig, auch für Gregor Kobel, der nun für 15 Millionen Euro zu Borussia Dortmund wechselt. Bei den Geißböcken soll Gospodarek Timo Horn wieder stabilisieren und Neu-Keeper Marvin Schwäbe (die Bestätigung des Transfers steht weiterhin aus) zu einem ernst zu nehmenden Herausforderer formen.
- Eigene Beobachtungen und Recherchen des GEISSBLOG