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Mitgliederversammlung FC Köln: Podolski widerspricht Präsidenten


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Acht Stunden FC-Versammlung
Mitglieder wählen FC-Vorstand – Podolski widerspricht Präsidenten


18.06.2021Lesedauer: 3 Min.
Lukas Podolski und der Geißbock (Fotomontage): Poldi fand während der Mitgliederversammlung auf Twitter klare Worte zu einer möglichen FC-Zukunft.Vergrößern des Bildes
Lukas Podolski und der Geißbock (Fotomontage): Poldi fand während der Mitgliederversammlung auf Twitter klare Worte zu einer möglichen FC-Zukunft. (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)

Die Mitgliederversammlung des 1. FC Köln ist am Donnerstag ohne Überraschungen geblieben. Carsten Wettich wurde zum Vizepräsidenten gewählt, der Vorstand entlastet. Einzig der Konflikt mit Lukas Podolski kam erneut auf.

Es war eine Marathonveranstaltung. Als Präsident Werner Wolf um 2.38 Uhr die Sitzung mit einem "Gute Nacht" beschloss, hatten bis zu 6.000 Mitglieder weit über acht Stunden ausgeharrt, um den wichtigsten Fragen ihre Stimme zu verleihen. Dabei mussten einige sogar verschoben werden. t-online gibt einen Überblick über die Entscheidungen.

1. Der Vorstand ist entlastet

Um 0.04 Uhr stand nach über sechs Stunden die erste wichtige Entscheidung fest. Verfahrensanträge und eine zweistündige Aussprache mit dem viel kritisierten Vorstand zogen den Abend schnell in die Länge. Dann aber stimmten doch 66 Prozent der virtuell Anwesenden für all jene Vorstände, die im Geschäftsjahr 2019/20 die Ämter bekleidet hatten. Für Werner Wolf, Eckhard Sauren und Carsten Wettich war es das Signal, dass der Abend ohne Tiefschläge verlaufen würde.

2. Carsten Wettich ist gewählt

Dies bestätigte sich um 1.25 Uhr. Dann stand fest: Carsten Wettich ist nun auch offiziell Vizepräsident, nicht mehr nur kommissarisch. Der Wirtschaftsanwalt bekam 69,5 Prozent der Stimmen, nachdem der Abend auch eine Art Wahlkampfveranstaltung für den einstigen Mitgliederrat gewesen war. "Ihr sollt mich an dem messen, was bis 2022 passiert", bat Wettich die Mitglieder um ein Votum für die Zukunft. Dieses bekam der gesamte Vorstand, der nun zumindest bis zum Ende der Amtszeit im Herbst 2022 die Geschicke des FC wird leiten dürfen.

3. Der FC-Matchplan kommt

Allerdings wird das Präsidium ab sofort noch stärker unter Beobachtung stehen. Die Zeit der Ausreden ist vorbei – 66 Prozent der Stimmen für eine Entlastung sind ein bescheidener Wert und eine Warnung der Mitglieder, die teils harte Worte fanden in der Aussprache. Der Vorstand wehrte sich, verwies auf den Sieben-Jahres-Plan, den Wolf, Sauren und Wettich vorstellten. "Matchplan" heißt das Strategiepapier, das die Geißböcke unter den Top Ten der Bundesliga etablieren soll. Zwischen 25 und 30 Millionen Euro Mehreinnahmen sollen mithilfe dieser Maßnahmen generiert und in die Mannschaft gesteckt werden – pro Jahr. Daran werden sich die Vorstände ab sofort messen lassen müssen.

4. Max Esser ist der heimliche Star

Doch nicht nur daran. Denn ein Mann stahl am Donnerstagabend allen anderen die Show. Sein Name: Max Esser. Sein Alleinstellungsmerkmal: Er ist seit 83 Jahren Mitglied des 1. FC Köln, oder besser: Er war schon 1938 Mitglied des Kölner Ballspiel-Clubs (KBC), als es den FC noch gar nicht gab.

Niemand ist länger dabei und in einer Videobotschaft an die Mitglieder hatte Esser klare Worte mitgebracht: "Ich appelliere an Vorstand, Geschäftsführung, Mitgliederrat und die große FC-Familie: Lassen Sie alle persönlichen Eitelkeiten und alle Animositäten außen vor! Orientieren Sie Ihr ganzes Denken und Handeln einzig an der Frage, ob es dem FC zum Nutzen dient und zum Vorteil führt!". In den sozialen Netzwerken fanden Essers Worte sofort Anklang. Sie sprachen vielen FC-Fans aus der Seele nach einmal mehr vielen Monaten der Konflikte und Machtkämpfe.

5. Lukas Podolski widerspricht

Dass diese nicht vorbei sind, zeigte dann aber das Dauerthema beim FC. Angesprochen auf Lukas Podolskis potentielle Zukunft bei den Geißböcken, erklärte Werner Wolf: "Ich muss euch enttäuschen. Lukas Podolski wird nächste Saison nicht für den 1. FC Köln auflaufen", sagte der Präsident und tätigte dann eine falsche Aussage: "Wir stehen mit Lukas Podolski in Kontakt und er weiß, dass die Tür beim FC offen steht".

Es dauerte keine halbe Stunde, da schlug der einstige FC-Stürmer via Twitter zurück: "Während der Mitgliederversammlung des FC wurde erklärt, dass ich a.) in der kommenden Saison nicht zum FC zurückkehren werde, aber man b.) mit mir in einem guten Dialog sei. a.) kann ich bestätigen, b.) nicht. Der Vorstand des 1. FC Köln steht und stand mit mir nicht in Kontakt".

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Später musste Wolf zurückrudern und erklären, dass nicht der Vorstand den Kontakt zu Podolski pflege, sondern Geschäftsführer Alexander Wehrle. Der 1. FC Köln und Podolski stehen also sehr wohl in Kontakt. Doch dem Weltmeister von 2014 war es offenbar sehr wichtig zu betonen, dass dies nicht der Verdienst des amtierenden Vorstands sei.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen und Recherchen des GEISSBLOG
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