Bundesliga-Finale Abstiegskrimi – 1. FC Köln rettet sich in die Relegation
Was für ein Abstiegskampf: Die Kölner Fans hatten allen Grund zum Mitfiebern. Doch am Ende ging es gut aus. Der Bundesligist rettete sich in die Relegation.
Sebastiaan Bornauw hat den 1. FC Köln im Kampf gegen den siebten Abstieg in 23 Jahren in die Relegation gerettet. Der belgische Nationalspieler köpfte beim abschließenden 1:0 (0:0) gegen den bereits als Absteiger feststehenden FC Schalke 04 vier Minuten vor Schluss das Siegtor.
Durch den Erfolg und die Schützenhilfe von Erzrivale Borussia Mönchengladbach bei Werder Bremen sprang der FC damit am Samstag noch vom vorletzten auf den 16. Platz und erhält die Chance von zwei Entscheidungsspielen. Der Gegner wird am Sonntag ermittelt, er heißt Bochum, Kiel oder Fürth.
Damit wird die lange Karriere des nach der Saison endgültig in Rente gehenden Trainer-Routiniers Friedhelm Funkel (67) um zwei Partien verlängert. Aus sechs Spielen holte Funkel beachtliche zehn Punkte. Sein Nachfolger steht mit Paderborns Steffen Baumgart schon fest. Um Sportchef Horst Heldt gibt es seit Tagen Gerüchte über eine mögliche Trennung. Ob der Klassenverbleib ihn retten wird, bleibt abzuwarten. Die Schalker sind trotz einer ordentlichen Leistung zum Abschied mit nur 16 Zählern der schlechteste Absteiger seit Einführung der Drei-Punkte-Regel.
Kölner Fans sangen, dabei explodierten Böller
Mehrere Hundert Fans hatten den Bus in Empfang genommen, dabei wurde auch Pyrotechnik gezündet. Im Stadion lief außer der Hymne vor dem Spiel nicht die sonst übliche kölsche Karneval-Musik, sondern vor allem Hard Rock. Während der Partie sangen wie schon beim letzten Spiel gegen den SC Freiburg einige Kölner Fans lautstark hinter der Südkurve, dabei explodierten vereinzelt Böller. Die Polizei nahm einige Personalien auf.
Bei Schalke ersparte Trainer Dimitrios Grammozis Ex-Nationalspieler Mark Uth nach Rücksprache doch einen persönlichen Zwiespalt. Am Donnerstag hatte Grammozis einen Einsatz von Uth noch angekündigt, nun wurde nach Vereins-Informationen "zum Schutz des Spielers einvernehmlich beschlossen", dass Uth nicht spielt. Der Stürmer ist gebürtiger Kölner, spielte in der Jugend und im Vorjahr als Leihspieler für den FC und wurde zumindest für den Fall des Klassenverbeibs auch wieder als möglicher Zugang gehandelt.
Erster Jubel unter den FC-Offiziellen
Erster Jubel unter den FC-Offiziellen brandete schon in der dritten Minute auf, als die Führung von Gladbach in Bremen bekannt wurde. Die Profis auf dem Platz waren gegen dagegenhaltende Schalker engagiert, die Nervosität war ihnen aber deutlich anzumerken. Vor der Pause hatte der FC so nur eine echte Chance, als Benno Schmitz aus spitzem Winkel an Ralf Fährmann scheiterte (23.). Acht Minuten später wären fast die Schalker in Führung gegangen, doch den Schuss von Matthew Hoppe parierte Timo Horn stark.
Kapitän Jonas Hector ging voran, seinen Schuss (48.) parierte Fährmann aber ebenso wie den von Marius Wolf (53.). Für zwei Minuten fühlte sich der FC schon gerettet, doch wegen eines Foulspiels wurde Sebastian Anderssons Tor (71.) per Videobeweis annulliert. Die Kölner hatten weitere Chancen und waren der Verzweiflung nahe. Doch dann sorgte Bornauw für großen Jubel. Eine ganz besondere Note hätte das Spiel in der Nachspielzeit bekommen können, als Schalke-Torhüter Fährmann nach einem Eckball knapp neben das Tor köpfte.
- Nachrichtenagentur dpa