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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Rückkehr nach 17 Jahren So lief Funkels erster Tag zurück beim 1. FC Köln
Der 1. FC Köln hat einen neuen Trainer: Friedhelm Funkel. Dabei hatte sich der 67-Jährige längst in den Ruhestand verabschiedet. Nun verriet er, dass auch die Corona-Krise seine Rückkehr beeinflusste.
Eigentlich wollte Friedhelm Funkel seinen Ruhestand genießen. Mehrfach hatte der Trainer betont, dass Fortuna Düsseldorf seine letzte Trainerstation gewesen und diese Entscheidung unumstößlich sei. Für viele kam es daher umso überraschender, dass der 67-Jährige nun seinen Rücktritt vom Rücktritt erklärte und den stark abstiegsbedrohten 1. FC Köln für die verbleibenden sechs Saisonspiele übernommen hat.
Am Montag, wenige Stunden nach seiner offiziellen Vorstellung, saß Friedhelm Funkel erstmals zusammen mit Sportchef Horst Heldt auf einer Pressekonferenz des 1. FC Köln. "Die Lebenssituation hat sich durch die Corona-Pandemie für sehr viele Menschen verändert", erklärte Funkel seine Beweggründe. "Ich konnte meine Freiheiten nicht so genießen, wie ich es mir vorgestellt hatte." Statt neuer Hobbys im Ruhestand, hatte es in den letzten 13 Monaten auch für Funkel geheißen, zuhause zu bleiben und Abstand zu halten. "Ich habe mich in der Zeit viel mit Fußball beschäftigt, weil ich viel Freizeit hatte", sagte der ehemalige Düsseldorfer, der bereits von Februar 2002 bis Oktober 2003 als FC-Trainer tätig gewesen war.
Im Herbst sei in ihm schließlich der Entschluss gereift, noch einmal arbeiten zu wollen. Einige Anfragen aus dem Ausland habe er abgelehnt. "Ich habe aber gemerkt, dass ich noch einmal die Lust verspüre, etwas zu machen."
Erster Kontakt bereits vor drei Wochen
Nun steht Funkel also bis zum Saisonende bei den Geißböcken unter Vertrag und soll mit dem FC die Rettung schaffen. Bereits vor dem Spiel gegen Borussia Dortmund hatte Sport-Geschäftsführer Horst Heldt Funkels Bereitschaft für ein mögliches Retter-Engagement abgeklopft. Zwar konnte sich Markus Gisdol mit zwei ordentlichen Auftritten gegen den BVB und den VfL Wolfsburg noch einmal kurzfristig retten. Letztendlich musste man aber auch in Köln einsehen, dass Fußball eben doch ein Ergebnissport ist.
Noch am Abend nach der 2:3-Niederlage gegen den 1. FSV Mainz 05 rief Heldt daher bei Funkel an und verabredete sich für den Montagvormittag. Nachdem letzte Details geklärt waren, fuhr der neue FC-Trainer gegen 13.15 Uhr am Geißbockheim vor. Zeitgleich kam auch Co-Trainer André Pawlak auf dem Parkplatz vor der Geschäftsstelle an, mit dem Funkel – anders als mit Gisdols Vertrauten Frank Kaspari – weiter zusammenarbeiten wird. "Ich werde nichts verändern", sagte Funkel hinsichtlich seines zukünftigen Trainerteams. "Mit André werde ich sehr nah und intensiv zusammenarbeiten. Ich kenne ihn lange und habe großes Vertrauen in ihn."
Funkel stellt sich vor – Gisdol verabschiedet sich
Während sich Funkel schließlich um 16 Uhr den Fragen der Medienvertreter stellte, verabschiedeten sich Markus Gisdol und Frank Kaspari parallel von den FC-Spielern. "Es war der Wunsch von Markus, sich noch einmal von der Mannschaft zu verabschieden", sagte Horst Heldt auf der Pressekonferenz und erklärte, dass dies auch für die Spieler wichtig sei: "Wir haben heute einen physischen Cut. Ab morgen soll sich dann jeder ganz auf die Aufgabe mit Friedhelm konzentrieren."
Dass sich Funkel mit dem FC als Tabellen-17. und drei Punkten Rückstand auf den Relegationsrang vor einer großen Herausforderung sieht, ist dem Trainer dabei bewusst. Trotzdem sieht der gebürtige Neusser die Aufgabe nicht als unmöglich an. "Unser Ziel ist es, in der Bundesliga zu bleiben. Dafür werden wir viel und hart arbeiten." Nach den sechs – oder im Falle der Relegation acht – verbleibenden Spielen soll dann aber endgültig Schluss für den Trainer sein. "Dann hoffe ich, dass sich im Sommer die Gesundheitssituation von uns allen wieder bessern wird und wir alle mehr Freiheiten und Lebensqualität bekommen."
Ein Engagement über den Sommer hinaus sei daher für Funkel überhaupt kein Thema. "Dann", so Funkel, "werde ich auch kein Trainer mehr sein."
- Pressekonferenz des 1. FC Köln
- Eigene Recherchen des Geißblog