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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Vor Gisdols Endspiel Warum Mainz den FC übertrumpft hat
Der 1. FC Köln steht vor seinem vorläufig wichtigsten Spiel der Saison. Zwar entscheidet das direkte Duell gegen den 1. FSV Mainz 05 noch nicht über Abstieg oder Klassenerhalt. Trotzdem wird der Ausgang dieser Partie die Richtung für das Saisonfinale vorgeben. Insbesondere für Trainer Markus Gisdol.
Es besteht kein Zweifel, welche der beiden Mannschaften in den letzten drei Monaten mehr richtig gemacht hat. Mainz lag mit all seinen Wintertransfers (da Costa, Kohr, Glatzel) goldrichtig. Köln lag mit seinen Wintertransfers (Meyer, Dennis) komplett daneben. Noch am Freitag strafte Markus Gisdol den Stürmer noch einmal verbal ab. Kein öffentliches Starkreden, sondern eine erneut schallende Ohrfeige für Dennis. "Ich habe bei ihm in den letzten Wochen immer wieder was vermisst. Das können wir uns nicht erlauben."
Bei Niederlage wäre der Relegationsplatz das Ziel
Auch deswegen kommt Mainz 05 am Sonntag mit Schwung und Selbstvertrauen nach Köln, während der FC an seinen Defiziten verzweifelt. Der Ausgang der Partie mag nicht über die Ligazugehörigkeit für die kommende Saison entscheiden. Doch in Köln ist man sich bewusst: Eine Niederlage könnte nicht nur zu einem Trainerwechsel führen, sondern auch zu der Erkenntnis, dass dann nur noch der Relegationsplatz nach 34 Spieltagen drin wäre. Schließlich würde der Rückstand auf Mainz auf fünf Zähler anwachsen. Bei dann noch sechs zu absolvierenden Spielen und den Partien gegen Leverkusen und Leipzig vor der Brust, wäre die Konkurrenz kaum noch einzuholen.
"Ich bin nicht angespannter als sonst. Trotzdem ist es keine Frage, dass es ein wichtiges Spiel ist", versuchte Geschäftsführer Horst Heldt das kölsche Volksgemüt zu beruhigen. "Sollten wir dieses Spiel gewinnen, sind wir nicht gerettet. Sollte es anders verlaufen, müssen wir uns aber auch noch keine Zugfahrkarten für die Zweite Liga suchen."
Gisdol "neugierig" auf die nächsten Tage
Trotz alledem hat das Duell mit den Rheinhessen Finalcharakter. In jedem Fall für Trainer Markus Gisdol. Sollte der FC das Duell gegen den direkten Abstiegskonkurrenten nicht gewinnen, würde der 51-Jährige seinen Job verlieren. Dies scheint ebenso festzustehen wie sein Nachfolger Friedhelm Funkel. Doch schon mehrfach in dieser Saison sah sich der Trainer dieser Situation gegenüber. Und noch jedes Mal konnte er den Kopf aus der Schlinge ziehen. Der Unterschied jetzt: Dem Schwaben würde im Falle eines verpassten Sieges weder ein engagierter Auftritt seiner Mannschaft noch ein Unentschieden helfen. Nur ein Sieg zählt.
Gisdol erwartet am Sonntag ein Spiel auf Augenhöhe. Das Ziel sei es, eine ähnlich gute Leistung wie gegen den VfL Wolfsburg an den Tag zu legen und gleichzeitig vor dem gegnerischen Tor effizienter zu werden. "Es ist wichtig, dass man die nötige Lockerheit an den Tag legt, gepaart mit dem klaren Ziel, dieses Spiel gewinnen zu wollen", sagte Gisdol und zeigte gleichzeitig Verständnis für die Diskussionen um seine Person. "Ich bin ein Stück weit neugierig, was die nächsten Tage passiert, wie die Mannschaft und wie wir alle damit umgehen. Ich bin nicht griesgrämig und will nicht darüber jammern."
Mainz ein gutes Omen für den FC
Im Hinspiel gegen Mainz konnte sich der FC dank eines Treffers von Elvis Rexhbecaj mit 1:0 durchsetzen. Doch inzwischen sind die Vorzeichen andere: In den letzten acht Spielen mussten sich die Mainzer nur ein einziges Mal geschlagen geben, während der FC aus den letzten sieben Partien nur zwei Punkte holte. Das bedeutet auch, dass die 05er unter Bo Svensson zuletzt zehn Punkte auf die Geißböcke gut machen konnten.
Hoffnung macht derweil die Tatsache, dass die Kölner bereits erprobt sind in vermeintlichen Endspielen gegen den 1. FSV Mainz 05. Und das mit Erfolg: 2008 konnten die Geißböcke dank eines 2:0-Erfolges am vorletzten Spieltag den Aufstieg in die Bundesliga perfekt machen. Neun Jahre später gelang dem FC mit demselben Ergebnis gegen Mainz der Einzug in die Europa League. Mit einem ähnlichen Ausgang am Sonntag würde der FC nicht nur wieder aus der Abstiegszone klettern, Markus Gisdol hätte gleichzeitig einmal mehr seinen Job gerettet.
- Eigene Recherchen des Geissblog