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1. FC Köln: Jonas Hector – Hoffnungsträger und Symbol der Krise


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Rückkehr des Kapitäns
Hector – Hoffnungsträger und Symbol der Krise


Aktualisiert am 07.03.2021Lesedauer: 3 Min.
Jonas Hector: Spielt seit Juli 2012 für die Profis des 1. FC Köln.Vergrößern des Bildes
Jonas Hector: Spielt seit Juli 2012 für die Profis des 1. FC Köln. (Quelle: ULMER Pressebildagentur/imago-images-bilder)
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Die Leidenszeit von Köln-Kapitän Jonas Hector steht sinnbildlich für den Absturz der Geißböcke in dieser Saison. Gleichzeitig ist seine Rückkehr ein Grund zur Hoffnung am Geißbockheim.

Fast ein Jahrzehnt prägt Jonas Hector nun schon den 1. FC Köln. Bis zu dieser Saison verpasste der ehemalige Nationalspieler nur eine Handvoll Pflichtspiele, was seiner Mannschaft in diesen Fällen merklich zusetzte.

Seit Monaten kämpft der Kapitän nun aber mit persönlichen und sportlichen Problemen. So steht er sinnbildlich für den Absturz der Geißböcke. Gleichzeitig ist seine Rückkehr auf den Trainingsplatz und in den Kader für das Spiel gegen Werder Bremen ein Grund zur Hoffnung am Geißbockheim.

Ohne Hector nur 13 von möglichen 60 Punkten

Suchte man in den vergangenen Jahren nach einer Konstante beim 1. FC Köln, stieß man schnell auf Jonas Hector. Seit seinem Profidebüt beim FC im Jahr 2012 stand der gebürtige Saarländer bei seinen 263 Einsätzen 258-mal in der Startelf.

Bis zum Beginn dieser Saison verpasste Hector in der Bundesliga aufgrund von Verletzungen oder Sperren gerade einmal 20 FC-Spiele. Wie wichtig der inzwischen 30-jährige für den Verein ist, zeigt die Statistik dieser 20 Partien: Ohne Hector konnte der FC nur 13 von möglichen 60 Punkten holen.

Hectors stiller Abschied

Jonas Hector ist kein Mann für die große, schillernde Fußballbühne. Selbst als Kapitän will der Saarländer nicht das Gesicht des Klubs sein. Der zurückgezogen lebende Hector gibt nur wenige Interviews, schon gar nicht im TV, und auch Social-Media-Accounts sucht man bei ihm vergebens.

So überraschte es im Sommer nur Außenstehende, dass der 30-jährige seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft fast drei Monate geheim hielt und nur Bundestrainer Joachim Löw sowie seinen Verein einweihte. Große Abschiedsreden wollte Hector weder geben noch die folgenden Danksagungen einheimsen. Selbst, als das Aus des ehemaligen Nationalspielers öffentlich wurde, las man kein Statement des Elfmeter-Helden der EM 2016.

Tragische Schicksalsschläge

Seit dieser Saison ist jedoch vieles anders. Hector musste in den vergangenen zwölf Monaten mehrere Schicksalsschläge verarbeiten, darunter den Tod seines langjährigen Freundes und Beraters Rainer Derber sowie den tragischen Verlust seines Bruders Lucas. Trotzdem schien sich der FC-Kapitän nach der Sommerpause auf das Sportliche fokussieren zu wollen und wurde von Trainer Markus Gisdol im Amt bestätigt.

Doch mit Saisonstart ging es für den 2010 aus dem beschaulichen Auersmacher in die Rheinmetropole gewechselten Linksfuß sportlich bergab. Gleich am ersten Spieltag gegen die TSG Hoffenheim verschuldete der sonst so ballsichere Hector mit einem zu kurz geratenen Rückpass auf Torhüter Timo Horn den frühen Rückstand. Im darauffolgenden Spiel gegen Arminia Bielefeld verletzte sich der Mittelfeldspieler nach einem Zweikampf am Nacken und verpasste in der Folge neun Spiele. Erst im Dezember konnte er in den Spielbetrieb zurückkehren.

Hectors Krise ist auch die FC-Krise

Wie abhängig die Mannschaft von Hector ist, konnte man in einer ohnehin schwierigen Saison an allen Ecken und Enden beobachten. Der Ex-Nationalspieler gilt als ruhiger Führungsspieler, der mehr durch seine Spielweise, denn durch Worte vorangeht. Doch genau das konnte er nicht mehr tun. Selbst als Hector zwischen dem 12. und 18. Spieltag wieder zum Einsatz kam, vermochte er seiner Mannschaft nicht aus dem Tief zu helfen. Im Gegenteil: In bislang neun Saisonspielen mit Hector holte der FC nur fünf Punkte.

Es scheint, als habe Hector nicht nur seine eigene Sicherheit verloren, sondern auch die Stabilität, die er in der Vergangenheit seinen Mitspielern verleihen konnte. So ist Hector derzeit ein Symbol der Krise in einer Mannschaft, die weit hinter ihren eigenen Ansprüchen zurückbleibt und jegliche Konstanz vermissen lässt.

Passenderweise fehlte Hector zuletzt erneut verletzt. Seit dem 18. Spieltag fiel er mit muskulären Problemen aus. Nach der Rückkehr ins Mannschaftstraining folgte überraschend die Nominierung für den Kader für die Partie gegen Werder Bremen. Wann er jedoch nicht nur wieder im Bundesliga-Kader stehen, sondern der Mannschaft auch eine Hilfe sein wird, traut sich kein Verantwortlicher einzuschätzen.

Am Geißbockheim setzt man auf die Strategie der kleinen Fortschritte. Denn elf Spiele bis Saisonende, so hofft man, bieten noch genügend Zeit, damit der Kapitän zu seiner Form zurückfindet. Dann könnte Jonas Hector doch noch zu einem der Hoffnungsträger werden, die den FC vor dem Abstieg bewahren können.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen des GEISSBLOG
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