1. FC Köln Erstes Stürmertor: Strubers Lob für "Mister Lemperle"
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Tim Lemperle ist das erste Stürmertor des 1. FC Köln gelungen. Trainer Gerhard Struber setzt auf dem Weg zum Aufstieg auf Unberechenbarkeit.
Es platzten so einige Knoten beim 5:0 des 1. FC Köln gegen Eintracht Braunschweig. Auf einen Durchbruch hatte man, nach dem chronisch harmlosen Abstiegsjahr, rund ums Geißbockheim besonders hingefiebert: Tim Lemperle erzielte am Samstagabend das erste Kölner Stürmertor dieser Saison.
Nach einer starken Flanke von Jan Thielmann traf der 22-Jährige mit einem technisch anspruchsvollen Dropkick zum zwischenzeitlichen 3:0. "Der war nicht leicht zu nehmen. Deswegen freut es mich, dass er sich nach einem fantastischen Ball von Jan belohnen konnte", lobte Gerhard Struber anschließend. "Mister Lemperle", ergänzte der FC-Trainer schmunzelnd, "hat unter Beweis gestellt, was ihn ihm steckt".
Struber wünscht sich unberechenbaren FC
Und: Er hat den vielen Fragen nach der fehlenden Effizienz der Angreifer, die Struber in seinen ersten Wochen in Köln beantworten musste, wohl vorerst ein Ende gesetzt. Gegen Hamburg hatte mit Linton Maina ein Flügelspieler getroffen, in Elversberg und Sandhausen waren mit Denis Huseinbasic und Timo Hübers sowie Mathias Olesen und Julian Pauli jeweils ein zentraler Mittelfeldakteur und ein Innenverteidiger erfolgreich. Nun war endlich auch ein Stürmer an der Reihe.
Wobei es Struber sogar ganz recht ist, dass nicht nur seine Angreifer im Fokus stehen. "Natürlich freue ich mich für meine offensiven Kräfte, wenn sie ins Treffen kommen", sagte der Österreicher nach seinem Premieren-Sieg gegen Braunschweig, ergänzte aber: "Gleichzeitig sind wir unberechenbar, wenn viele Spieler das Zeug dazu haben." Struber will keine Offensive, die nur auf einen Torjäger abgestimmt ist – zumal der FC ohnehin nicht über den einen Star-Stürmer verfügt.
Folgende Statistik ist ganz nach dem Geschmack des Trainers: Für die elf Tore, die die "Geißböcke" in den vier Pflichtspielen unter Struber erzielt haben, waren acht verschiedene Profis verantwortlich. Neben den erwähnten Maina, Hübers, Huseinbasic, Pauli, Olesen und Lemperle haben auch Dejan Ljubicic und Luca Waldschmidt getroffen.
Struber: "Geht nicht darum, wer der Knipser ist"
Der größte Fachmann für Zweitliga-Tore zeigt sich hiervon durchaus "beeindruckt". Simon Terodde, der mit 177 Treffen die ewige Torschützenliste der Liga anführt, sagte am Samstag als Sky-Experte: "Gerade das zeichnet den FC aus – dass man gar nicht so viel über Downs und Lemperle sprechen muss, sondern auch ein Ljubicic und ein Maina gefragt sind." Kurzum: Dass nicht nur die Stürmer treffen.
Die Innenverteidiger nach Eckbällen, die Mittelfeldakteure und Angreifer aus dem Spiel heraus: Beim FC soll sich jeder am Toreschießen beteiligen. "Es geht nicht so sehr darum, wer am Ende der Knipser ist", sagte Struber nach der Braunschweig-Gala. Der Trainer setzt auf dem Weg zum Wiederaufstieg auf Unberechenbarkeit.
- Geissblog