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Zum journalistischen Leitbild von t-online.1. FC Köln FC-Legende zieht sich aus Gremium zurück
Harald Konopka zieht sich vom 1. FC Köln zurück. Zumindest stellt sich der Doublesieger nicht mehr zur Wahl des Mitgliederrats. Die Folge eines Konflikts.
Harald Konopka zieht die Konsequenzen aus einem internen Konflikt beim 1. FC Köln und wird nicht noch einmal für den Mitgliederrat kandidieren. Der 71-Jährige war vor drei Jahren mit dem besten Wahlergebnis aller Kandidaten in das Aufsichtsgremium der Geißböcke berufen worden. Drei Jahre später jedoch legt er sein Amt nieder.
Zumindest informierte der 1. FC Köln nun seine Mitglieder, welche Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahl des nächsten Mitgliederrats zugelassen sind. Die Wahl findet im Rahmen der FC-Mitgliederversammlung am 24. September in der Lanxess Arena statt. Konopka steht nicht auf der Liste der insgesamt 22 Fans, die um die 15 Posten im Gremium kämpfen werden.
Vorschlagsrecht für den Vorstand
Der Mitgliederrat hat beim 1. FC Köln eine große Bedeutung – und steht vor allem nach den diversen Krisen der vergangenen Jahre mehr denn je im Mittelpunkt. Als von den Mitgliedern beauftragtes Gremium kontrolliert und berät der Mitgliederrat das amtierende Präsidium. Vor allem aber hat der Mitgliederrat das erste Vorschlagsrecht für einen neuen Vorstand, und dieser wird das nächste Mal im Herbst 2025 gewählt.
Somit könnte es in diesem Jahr zu einer Verschiebung der Interessen innerhalb des Mitgliederrates kommen, was sich auf die politische Ausrichtung der Clubs auswirken könnte. Von der Wahl des Aufsichtsgremiums wird auch abhängen, ob der amtierende Vorstand rund um Präsident Werner Wolf noch einmal eine Chance auf eine weitere Amtszeit erhalten oder ob der künftige Mitgliederrat sich für einen anderen Vorstand starkmachen wird.
Diese fünf Mitgliederräte ziehen sich zurück
Konopkas Rückzug ist ein erstes Indiz dafür, dass die bisher lautstarke Opposition um Dieter Prestin bereits ein Jahr vor der nächsten Vorstandswahl kaum noch Chancen auf Erfolg hat. Der Alt-Internationale hatte sich innerhalb des Gremiums keine Freunde gemacht, indem er sich zu Prestin bekannt hatte. Zudem war ihm vorgeworfen worden, Informationen an seinen einstigen Mitspieler beim FC weitergegeben zu haben.
Neben dem 71-Jährigen ziehen sich vier weitere Mitgliederräte zurück. Der einstige Kommunalpolitiker Walther Boecker tritt ebenso nicht mehr an wie die Juristin Susanne Metzler, Kölns Stadionsprecher Michael Trippel sowie Frank Hauser. Die weiteren zehn amtierenden Mitgliederräte stellen sich hingegen ebenso zur Wahl wie insgesamt zwölf weitere FC-Mitglieder, darunter zwei Frauen.
Ja- und Nein-Stimmen entscheiden
Gewählt werden am 24. September in der Lanxess Arena allerdings nicht automatisch die 15 von 22 Kandidatinnen und Kandidaten mit den meisten Stimmen. Das Wahlverfahren sieht vor, dass die Mitglieder vor Ort Ja- und Nein-Stimmen abgeben können. Jene Kandidaten mit den positivsten Verhältnissen aus Ja- und Nein-Stimmen werden in das Gremium einziehen. Zudem sind über 50 Prozent an Ja-Stimmen nötig. Sollte es weniger als 15 Kandidaten mit einem positiven Stimmenverhältnis geben, würden nicht alle Plätze im Mitgliederrat besetzt werden.
- Geissblog