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Zum journalistischen Leitbild von t-online.1. FC Köln Nach Baumgart-Abgang: Diese Spieler könnten vom Trainerwechsel profitieren
Steffen Baumgart ist als Trainer beim 1. FC Köln Geschichte. Welche Spieler könnten in der Rückrunde von dem Trainerwechsel profitieren?
Dimitris Limnios hat den 1. FC Köln als erster Spieler trotz Transfer-Sperre verlassen. Der Grieche kehrt dreieinhalb Jahre nach seinem Wechsel und nur 15 Profi-Einsätzen zurück in sein Heimatland. Dort schließt sich der 25-Jährige Panathinaikos Athen an.
Limnios war dabei chancenlos unter Steffen Baumgart gewesen. Der Trainer hat den Flügelspieler in dieser Saison nicht ein einziges Mal eingesetzt. Möglicherweise hätte der Nationalspieler unter dem neuen, aktuell noch unbekannten Trainer, noch einmal eine neue Chance suchen können. Doch Limnios sah seine Karriere in der Nationalmannschaft in Gefahr und entschied sich für den vorzeitigen Abschied.
Viele Spieler unter Baumgart überwiegend außen vor
Neben Limnios hatten es zuletzt auch andere Spieler schwer, auf Einsatzzeiten zu kommen. Neben den beiden Ersatztorhütern Matthias Köbbing und Philipp Pentke stehen bei Sommer-Neuzugang Jacob Christensen und Rückkehrer Noah Katterbach ebenfalls null Einsatzminuten zu Buche.
Zehn weitere Profis haben zudem weniger als 350 Spielminuten absolviert. Das sind weniger als vier volle Spiele bei 16 möglichen Bundesliga-Partien. Entsprechend werden sich einige Akteure über den Jahreswechsel Gedanken machen, wie ihre sportliche Perspektive beim FC Köln aussehen könnte. Einige Spieler haben bereits mitgeteilt, dass sie sich mit Blick auf ihre Einsatzzeiten eine Luftveränderung vorstellen könnten.
In den vergangenen Tagen könnte es dabei jedoch zu einem Umdenken gekommen sein. Zum einen dürfte der Verein angesichts der Transfer-Sperre kaum eine Handvoll Spieler abgeben. Zum anderen könnten einige Spieler unter dem neuen Trainer eine neue Chance wittern.
Diese Spieler könnten vom Trainerwechsel profitieren
Der bereits angesprochene Noah Katterbach war dabei unter Baumgart 2021 auf das Abstellgleis geraten, nachdem der 22-Jährige lange Zeit als hoffnungsvolles deutsches Linksverteidiger-Talent gegolten hatte. Bei seiner Leihe zum Hamburger SV konnte sich der U21-Nationalspieler wieder in den Fokus spielen und überzeugte mit guten Leistungen, ehe ihn ein Kreuzbandriss außer Gefecht setzte.
Nur aufgrund der Verletzung kehrte Katterbach im Sommer überhaupt zum FC zurück, war trotz schneller Reha für Baumgart jedoch keine Option. Auch perspektivisch hatte der Ex-FC-Trainer den zweifachen Gewinner der Fritz-Walter-Medaille in Gold nicht in Reichweite des Kaders gesehen. Unter einem neuen Coach könnte das Eigengewächs nun noch mal eine neue Chance erhalten und sich womöglich für einen neuen Vertrag im Sommer empfehlen – sofern er das überhaupt noch möchte.
Auf selber Position kämpft auch Sommer-Neuzugang Leart Pacarada um seinen Stammplatz. Der ehemalige Kapitän des FC St. Pauli hatte sich schnell in die Startelf gespielt, konnte die in ihn gesetzten Erwartungen aber zu selten erfüllen. Entsprechend verlor der Kosovare seinen Stammplatz im Laufe der Hinrunde. Zudem verletzte sich Pacarada Anfang Dezember und verpasste die letzten Spiele. In 2024 wird der gebürtige Rheinländer unter einem neuen Trainer wohl wieder voll angreifen.
Gleiches dürfte auch für Sargis Adamyan gelten. Ohne Transfer-Sperre wäre der Angreifer ein sicherer Abgangskandidat im Winter gewesen. Auch anderthalb Jahre nach seinem Wechsel zum FC konnte der Armenier seine Ablösesumme von anderthalb Millionen Euro nicht rechtfertigen. Nur drei Tore erzielte der Stürmer in 38 Einsätzen für den FC. Sportchef Christian Keller hält nach wie vor viel von dem Nationalspieler. Adamyan dürfte hoffen, dass unter einem neuen Trainer der Knoten beim FC endlich platzt.
Was passiert mit Justin Diehl?
Bei Jacob Christensen ist die Situation derweil komplizierter. Der Däne hatte nach seinem Wechsel in die Bundesliga zunächst mit großen Anpassungsproblemen zu kämpfen und fiel anschließend verletzungsbedingt über zwei Monate aus. Bislang hat der 22-Jährige noch keine Minute in der Bundesliga absolviert. Baumgart hatte jedoch bis zuletzt daran geglaubt, dass Christensen perspektivisch das Zeug zum Bundesliga-Spieler haben kann. Nun ist es an einem anderen Trainer, das Potenzial des Sechsers herauszukitzeln.
Und dann wäre da noch das Top-Talent Justin Diehl. Da das Kölner Eigengewächs seine Zukunft nicht in Köln sieht und entsprechend keinen neuen Vertrag unterschreiben möchte, verzichtete Steffen Baumgart darauf, den Stürmer bei den Profis zu integrieren. Beim FC hält man seinem Shootingstar allerdings noch immer die Türe sperrangelweit offen.
Möglich, dass ein neuer Trainer angesichts des Abstiegskampfes keinen Wert darauf legt, ob Diehl im Sommer noch beim FC ist oder nicht, sondern nur darauf schaut, ob dieser dem FC helfen kann. Vielleicht würde eine entsprechende Perspektive den Spieler auch noch einmal zum Umdenken bewegen.
- Geissblog