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Zum journalistischen Leitbild von t-online.1. FC Köln 1.000 Euro pro Fackel: Derby-Feuerwerk schadet der Klub-Kasse
Der 1. FC Köln wird nach dem Derby gegen Borussia Mönchengladbach wieder zur Kasse gebeten. Nach der Pyro-Show der Fans erwartet den Klub eine saftige Geldstrafe.
Bereits 20 Minuten vor Anpfiff des rheinischen Derbys zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach kam es zu ersten Gänsehaut-Szenen auf Kölner Seite. Nach dem Aufwärmprogramm liefen die FC-Profis geschlossen neben das Tor vor der Südkurve, wo Teile der aktiven Fanszene bereits auf die Mannschaft warteten.
Vorsänger Stephan Schell redete minutenlang auf die Spieler ein, die Arm in Arm auf dem Rasen standen und die Extraportion an Motivation aufsaugten. Kapitän Florian Kainz erzählte hinterher: "Die Fans haben uns gute Worte gegeben. Sie haben gesagt, dass sie 90 Minuten hinter uns stehen – egal, was im Spiel passiert. Wenn man so etwas vor dem Spiel hört, motiviert einen das noch mehr. Es war eine coole Botschaft."
Anpfiff um sechs Minuten verzögert
Bevor die Mannschaft jedoch auf dem Platz ein Feuer entfachen konnte, brannte es zunächst auf den Rängen. Als die beiden Teams aus den Kabinen kamen, prangte ein Banner über der gesamten Breite der Südkurve. Die Botschaft: "Es gibt heute nur einen Sieger – 11 rot-weiße Krieger". Eine Anlehnung an einen bekannten Kölner Fan-Gesang.
Nach der Schweigeminute für die vielen unschuldigen Opfer des Nahostkonfliktes flogen anschließend unzählige Feuerwerkskörper aus dem FC-Block. Zudem wurde die Südkurve durch rot-weiße Rauchtöpfe eingenebelt, was sich schnell durch das gesamte Stadion ziehen sollte. Entsprechend konnte Schiedsrichter Deniz Aytekin das Derby erst mit sechs Minuten Verzögerung anpfeifen.
1.000 Euro für jede Fackel
Den Spielern gab diese Art der Choreografie letztlich noch einmal einen Extra-Push. Mit Anpfiff überrannten die Kölner ihren Erzrivalen. Für den Verein bedeutet die Pyro-Show jedoch die nächste saftige Geldstrafe. Die Höhe orientiert sich dabei an der Anzahl an Fackeln und Raketen. Jede Fackel kostet den Verein dabei pauschal 1.000 Euro. Für abgeschossene oder geworfene Gegenstände, wie die Feuerwerksraketen am Sonntag, ruft der DFB sogar 3.000 Euro auf. Auch für den dadurch verspäteten Anpfiff wird der 1. FC Köln zur Kasse gebeten.
Die Rechnung dürfte angesichts des überdimensionalen Feuerwerks im mittleren sechsstelligen Bereich liegen. Oder, wie Steffen Baumgart sagt: "Am Anfang ist wieder ein Stürmer durch die Luft geflogen." Ein kleiner Seitenhieb des Trainers zur klammen Transfer-Kasse des Klubs, der die bevorstehende Pyro-Strafe nicht unbedingt guttun wird. Einen Stürmer würde man für diese Summe aber wohl ohnehin nicht bekommen. Deswegen sagte auch Baumgart als Fazit zum Feuerwerk: "Ich denke, es sah gut aus."
- Geissblog