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Zum journalistischen Leitbild von t-online.1. FC Köln Katterbach und Castrop: Die unklare Zukunft zweier FC-Talente
Noah Katterbach ist nach seinem Kreuzbandriss erfolgreich operiert worden. Wie es mit ihm weitergeht, ist jedoch genauso unklar wie bei Jens Castrop.
Fünf Tage nach der Schock-Nachricht wurde Noah Katterbach am Dienstag in Köln operiert. Der Linksverteidiger, der noch bis Saisonende an den Hamburger SV ausgeliehen ist, hatte sich in der vergangenen Woche bei einem Trainingsunfall einen Riss des vorderen Kreuzbandes zugezogen.
In der Regel werden verletzte Spieler des HSV auch in Hamburg medizinisch versorgt. Katterbach jedoch entschied sich für eine Operation in Köln bei FC-Mannschaftsarzt Dr. Peter Schäferhoff. Der Mediziner und das Kölner Eigengewächs kennen sich seit vielen Jahren. Entsprechend groß ist das Vertrauen des Linksverteidigers in die Fähigkeiten des 68-Jährigen.
Fußballjahr 2023 für Katterbach gelaufen
Für Katterbach gilt es schließlich, schnellstmöglich fit zu werden. Da außer dem Kreuzband keine weiteren Strukturen in Mitleidenschaft gezogen wurden, sind die Prognosen für einen unkomplizierten Heilungsprozess positiv. Dennoch ist das Fußballjahr 2023 für den 22-Jährigen gelaufen. Damit verpasst Katterbach nicht nur den Endspurt im Aufstiegskampf mit dem HSV, sondern auch die U21-Europameisterschaft im Sommer.
Ob Katterbach seine Reha größtenteils in Köln oder Hamburg absolvieren wird, ist dabei noch genauso unklar wie die Frage nach seiner Zukunft. Der Leihvertrag des Spielers endet nach der Saison. Zwar besitzt der HSV für beide Ligen eine Kaufoption, wird diese aber wohl nach dem Verletzungs-Schock nicht mehr ziehen. Wie die "Hamburger Morgenpost" berichtet, soll die festgeschriebene Ablösesumme bei rund einer Million Euro liegen.
Eine Summe, die der aktuell Drittplatzierte der Zweiten Liga für einen Spieler mit Kreuzbandriss nicht aufbringen wird. Dennoch soll der HSV weiterhin an einer festen Verpflichtung von Katterbach interessiert sein. Schließlich zeigte sich der Klub jüngst mehr als zufrieden mit dem Leihgeschäfts und auch Katterbach hatte öffentlich immer wieder seine Hoffnungen unterstrichen, längerfristig beim HSV bleiben zu können.
Zwischen den beiden Klubs hat es bislang allerdings noch keinen Austausch gegeben. Die FC-Verantwortlichen sind bislang nicht darüber informiert, wie die Hamburger mit Katterbach planen. Mit Blick auf die mögliche Transfersperre sowie das feststehende Karriereende von Jonas Hector wäre man in der Domstadt wohl nicht abgeneigt, sollte Katterbach dem FC spätestens zu Beginn 2024 zur Verfügung stehen. Immerhin wäre dann Kristian Pedersen der einzig verbleibende Linksverteidiger mit Profi-Erfahrung im FC-Kader.
Rechtslage bei Castrop unklar
Ähnlich ungewiss wie bei Katterbach gestaltet sich auch die Situation bei Jens Castrop. Allerdings liegen die Voraussetzungen bei Leihgabe des 1. FC Nürnberg noch deutlich komplizierter. Auch die Franken besitzen eine Kaufoption für den flexibel einsetzbaren Youngster. Jedoch haben sich die Kölner vertraglich eine Rückkaufoption gesichert, haben also prinzipiell alle Rechte am Spieler.
Doch aufgrund der möglichen Transfersperre könnte es kompliziert werden. Zwar dürfen Leihspieler trotz der Sperre zu ihrem Heimatklub zurückkehren. Aktuell ist jedoch unklar, ob Castrop mit Ziehen der Kaufoption seitens Nürnberg sofort zu einem externen Spieler würde und der FC sein Eigengewächs damit trotz Rückkaufrecht nicht mehr registrieren dürfte.
Entsprechend unklar gestaltet sich derzeit die Zukunft beider FC-Talente. Während bei Castrop zunächst die Rechtslage geklärt werden muss, wird der FC bei Katterbach auf die Entscheidung des HSV warten müssen. Im Vordergrund dürfte dabei jedoch ohnehin zunächst eine schnelle und erfolgreiche Genesung des Spielers stehen.
- Reporter vor Ort