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Köln: So geht es den knapp 400 Obdachlosen in der Stadt


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Obdachlosigkeit in Köln
400 Menschen leben auf der Straße – so geht es ihnen


04.09.2024Lesedauer: 2 Min.
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Wohnungslose am Kölner Hauptbahnhof (Archivbild): Als wohnungslos gelten in der Definition auch Geflüchtete mit Unterbringung in einer Flüchtlingsunterkunft. (Quelle: Christoph Hardt via www.imago-images.de/imago)
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Die Stadt Köln hat Wohnungslose zu ihrer Situation befragt. Ein Großteil von ihnen ist psychisch oder körperlich krank. Trotzdem werden Notunterkünfte oft abgelehnt.

11.740 Menschen gelten in Köln derzeit offiziell als wohnungslos, darunter 8.594 Erwachsene und 3.146 Minderjährige. Das geht aus einem neuen Bericht der Stadtverwaltung hervor, der am Dienstag im Integrationsrat präsentiert wurde.

Wohnungslos heißt allerdings nicht, dass diese Menschen zwangsläufig ohne ein Dach über dem Kopf auf der Straße leben. Knapp die Hälfte der offiziell als wohnungslos registrierten Erwachsenen sind Geflüchtete, die in Flüchtlingsunterkünften untergebracht sind. Die andere Hälfte teilt sich auf in sogenannte institutionell untergebrachte Wohnungslose, die etwa in Obdachlosenunterkünften leben, bei Angehörigen lebende Wohnungslose und tatsächlich auf der Straße lebende Personen. Zu letzterer Gruppe gehören in der Domstadt aktuell 397 Personen.

Neben der reinen Erhebung der Zahlen hat die Stadt 800 Wohnungslose aus allen Kategorien zu ihrer Lebenssituation und den Gründen für ihre Wohnungslosigkeit befragt. Bei nahezu der Hälfte der Betroffenen waren Flucht und Vertreibung der Anlass für die Wohnungslosigkeit. Mehr als ein Drittel ist durch Wohnungsverlust wohnungslos geworden. Die wichtigsten Gründe für Wohnungsverluste sind wiederum Mietschulden und Haftaufenthalte.

Unterkünfte zu unsicher, zu voll oder zu schmutzig

53 Prozent der Wohnungslosen leiden an einer Erkrankung. Vorherrschend sind psychische Erkrankungen, Diabetes, Lungenerkrankungen und Alkoholabhängigkeit. Unter den auf der Straße lebenden Personen sind sogar 70 Prozent krank. Viele der Wohnungslosen, die auf der Straße leben, nutzen das reguläre Gesundheitssystem nicht – unter anderem, weil sie oft Schulden bei den Krankenkassen haben.

Haupteinnahmequelle der Wohnungslosen ist das Bürgergeld. 62 Prozent leben ausschließlich oder überwiegend von Sozialleistungen. Sechs Prozent der Wohnungslosen haben hingegen gar kein Einkommen, zwei Prozent leben vom Flaschensammeln oder Betteln. Unter den Wohnungslosen, die auf der Straße leben, erhalten 39 Prozent Sozialleistungen, 18 Prozent leben vom Flaschensammeln oder Betteln und 27 Prozent haben überhaupt kein Einkommen.

Der Bericht zeigt auch, wie gefährlich das Leben auf der Straße in Köln sein kann: 55 Prozent der auf der Straße Lebenden haben bereits Gewalterfahrungen gemacht. Noch höher ist die Quote bei Personen, die bei Angehörigen oder Bekannten leben (61 Prozent). Trotzdem lehnen viele Obdachlose die Nutzung von Notunterkünften ab. Die häufigsten Argumente dafür sind die Sicherheitslage in den Unterkünften, die Tatsache, dass dort "zu viele Menschen" seien und die Sauberkeit.

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