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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Versicherer erhält Ehrenamtspreis Zwei Tage Extra-Urlaub für das Ehrenamt
Zwei Tage nicht arbeiten und dafür eine Kita renovieren – weil ein Kölner Versicherer seinen Mitarbeitern diese Möglichkeit bietet, wurde er von der Stadt ausgezeichnet.
Ende Mai wird Niklas Wittig seinen Bürostuhl gegen Pinsel und Farbeimer tauschen. Der 26-Jährige ist Mitarbeiter der Zurich AG und hat zwei Tage Sonderurlaub erhalten, um ehrenamtlich tätig zu werden. Ende Mai wird eine Kita in Mülheim renovieren und streichen. Außer ihm sind weitere 30 Kollegen dabei. "Von der sozialen Schicht her gibt es in dem Stadtteil durchaus Herausforderungen. Wir wollen hier etwas Gutes tun. Die Aktion hat aber auch einen anderen Vorteil: Man lernt die Kollegen nochmal anders kennen", sagt Wittig.
Unter der Leitung von Bernd Engelien, dem Leiter des Bereichs Politik/Kommunikation und Vorstand der Kinder- und Jugendstiftung von Zurich, hat das Unternehmen ein Programm gestartet, in dem Mitarbeiter zwei Tage Extra-Urlaub pro Jahr beantragen können, um sich zu engagieren. Die Stadt Köln hat das Unternehmen mit dem Ehrenamtspreis ausgezeichnet, weil Zurich mit dem Projekt in hohem Maße sozialer Verantwortung nachkomme. "Die Zurich Gruppe ist einer der größten Player in unserem Wirtschaftsstandort in Köln und das Unternehmen wird seiner gesellschaftlichen Verantwortung mehr als gerecht", sagte Kölns Bürgermeister Ralph Elster in einer Laudatio.
Die Mitarbeiter bekommen für die zwei Tage im Jahr ihr volles Gehalt. Die Aktion begann mit einem Tag pro Jahr und wurde aufgrund des positiven Feedbacks der Mitarbeiter im Jahr 2021 auf zwei Tage erweitert. Die Bereiche, in denen die Mitarbeiter tätig werden, sind vielfältig und reichen von Umweltschutzprojekten wie der Reinigung des Rheinufers bis hin zur Unterstützung von Kindergärten, Schulen und Seniorenheimen.
Engelien betont die Bedeutung dieser Initiative: "Als ein führender Versicherer in Deutschland ist es für uns selbstverständlich, der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Wir möchten nicht nur Arbeitsplätze schaffen, sondern auch aktiv dazu beitragen, dass unsere Gemeinschaften stärker und widerstandsfähiger werden."
Niklas Wittig wünscht sich, dass das Programm von mehr Kollegen genutzt wird. "Viele Mitarbeiter haben noch keinen richtigen Zugang dazu und schöpfen die zwei Communitytage nicht voll aus. Das ist ärgerlich, denn ich glaube, dass da noch viel mehr möglich ist." Insgesamt nehme das Engagement aber zu.
- Gespräch mit Niklas Wittig
- Gespräch mit Bernd Engelien