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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Unbedenklicher Badespaß im Frühsommer Badeseen in und um Köln haben ausgezeichnete Wasserqualität – noch
In Köln können die Ferien kommen. Alle beliebten Badeseen in der Region zeichnen sich durch eine gute Wasserqualität aus.
Die Badeseen in der Region Köln sind allesamt gut bis ausgezeichnet. Einem ungetrübten Badespaß steht in diesem Sommer aktuell also noch nichts im Wege. Dass das so bleibt, ist aber keineswegs sicher, denn Einflüsse von außen könnten die Wasserqualität beeinflussen, erklärt der Pressesprecher des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) Wilhelm Deitermann.
"Starkregen oder große Wärme können die Wasserqualität verschlechtern. Dann werden Schadstoffe in die Seen geschwemmt oder es entwickeln sich Algen besonders gut." Wenn ein Gesundheitsamt einen Verdacht auf schlechte Wasserqualität habe, zum Beispiel wenn ein See unangenehm riecht, dann würde es einschreiten und Badeverbote aussprechen, erläutert Deitermann weiter.
Bakterienvorkommen zeigen die Wasserqualität
Doch danach sieht es aktuell nicht aus. Das LANUV veröffentlicht im Netz regelmäßig die neuesten Werte für alle Badeseen in NRW. Dort sind die in den entsprechenden Badeseen gemessenen relevanten Darmkeime aufgelistet. Das schreibt die EU-Richtlinie für Badegewässer vor. Sind die Werte unter einem gewisse Schwellenwert, bekommt der See eine gute Note.
Bei Enterokokken gilt ein Wert von bis zu 100 koloniebildende Einheiten (KBE) pro 100 Milliliter als ausgezeichnete Wasserqualität. Der Darmkeim Escherichia coli darf 250 koloniebildende Einheiten für ausgezeichnete Wasserqualität nicht überschreiten. Ab einem Wert von 500 ist die Wasserqualität nur noch gut bis ausreichend.
Die Bakterien werden durch Tiere und Menschen, aber auch durch den Regen in die Gewässer eingetragen. Deitermann empfiehlt daher allen, die sich Richtung Badesee aufmachen, vorher nach der Qualität zu schauen. Sonst kann es sein, dass man den Ausflug an den Strand mit einer Durchfallerkrankung bezahlt.
Die Werte der beliebten Seen sind im grünen Bereich
In und um Köln ist die Lage aber momentan unbedenklich. Die monatlich überprüften Werte zeigen für folgende Seen gute Werte.
Ausgezeichnet ist die Wasserqualität im Liblarer See. Hier liegt die Wassertemperatur bei rund 18 Grad, die Keimbelastung liegt bei rund 150 KBE bei beiden untersuchten Keimen. Die Sichtweite beträgt zwei Meter. Das bringt dem See die beste von drei möglichen Qualitätsstufen ein.
In Köln sehr gute Wasserqualität für Fühlinger See und Escher See
Einer der beliebtesten Seen in Köln ist und bleibt der Fühlinger See. An den meisten Stellen ist das Baden hier zwar verboten, wer aber am Blackfoot-Beach Eintritt zahlt, wird mit sehr guter Wasserqualität belohnt. Die Sicht ist gut.
Ende Mai konnte man 18 Meter tief schauen. Dementsprechend niedrig ist auch die Keimbelastung. Bei Escherichia coli gibt es keine Nachweise, bei Enterokokken liegt der Wert bei nur 20. Auch hier ist das Label ausgezeichnet.
Auch das Baden im Escher See ist gesundheitlich unbedenklich. Zwar gibt es keine aktuellen Daten aus dem Jahre 2022, die Keimbelastung lag aber 2021 während der gesamten Badesaison unter 15 bzw. im einstelligen Bereich. Je nach Wetter und Jahreszeit liegt die Wassertemperatur bei um die 20 Grad.
Das Vingster Freibad der Kölnbäder kostet Eintritt und wird dementsprechend gut überwacht. Der See enthält zwar viele Schwebstoffe. Sichttiefen von 1,6 bis 3 Metern erwarten Schwimmer hier, wenn das Bad in den Sommerferien öffnet. Die Bewertung der Wasserqualität liegt trotzdem bei drei von drei Sternen, das ist ausgezeichnete Qualität. Die Keimbelastung liegt im unteren zweistelligen Bereich.
Auch außerhalb von Köln baden Sie gefahrlos
Der Otto-Maigler-See schon recht warm zum Sommerbeginn. Die letzte Messung ergab 23 Grad. Die Keimbelastung ist deutlich unter dem Grenzwert bei 30 KBE für Escherichia coli-Bakterien, bei Enterokokken sogar unter zehn. Auch hier ist demnach ungetrübter Badespaß angesagt. Die Sichttiefe liegt bei zwei Metern.
Der Nievenheimer See nördlich von Köln bei Dormagen ist bei Ausflüglern in den Ferien auch beliebt, wenn auch nicht so bekannt. Die Wasserqualität hier wurde bisher nicht beanstandet. Auch 2022 wurden sehr niedrige Belastungen mit Fäkalkeimen von unter 15 KBE pro 100 Milliliter Wasser gemessen. Die Temperatur kann sich sehen lassen. Anfang Juni war das Wasser 18 Grad warm.
In Brühl: Der Bleibtreusee und der Heiderbergsee
Ebenfalls beliebt bei Groß und Klein ist der Bleibtreusee in Brühl. Die Keimbelastung ist hier gering. Der See hat eine ausgezeichnete Wasserqualität und ist 18 Grad warm. Alle gemessenen Bakterien liegen im niedrigen zweistelligen Bereich.
Nicht weit entfernt vom Bleibtreusee liegt der Heiderbergsee. Hier lag die Keimbelastung bei der letzten Messung Ende Mai etwas höher, aber immer noch im unbedenklichen Bereich. 100 KBE gibt es bei Escherichia coli-Bakterien, bei Enterokokken sind es 150. Nach der EU-Badegewässerrichtlinie ist damit auch dieser See ausgezeichnet.
- Gespräch mit Wilhelm Deitermann
- Webseiten des LANUV
- Bundesumweltministerium
- Eigene Recherchen