Kiel Garg kritisiert Lauterbach wegen Kehrtwende bei Isolation
Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wegen dessen Kehrtwende bei den Corona-Isolationsregeln kritisiert. Jeder habe das Recht, seine Meinung zu ändern, auch der Bundesgesundheitsminister, erklärte Garg am Mittwoch. "Allerdings wird gerade bei diesem hochsensiblen Thema in dieser sehr schwierigen Phase der Pandemiebekämpfung durch ein ebenso chaotisches wie unprofessionelles Hin und Her die Glaubwürdigkeit von und das Vertrauen in Politik massiv beschädigt."
Hintergrund ist der ursprüngliche Plan, die Isolation im Falle einer Corona-Infektion vom 1. Mai an auf Freiwilligkeit umzustellen. Nach Gargs Ansicht wird die Frage nach Lauterbachs Durchsetzungs- und Kommunikationsfähigkeit aufgeworfen, wenn die Gesundheitsminister aller Länder einen Vorschlag von Lauterbach und dem Robert Koch-Instituts (RKI) einstimmig annehmen, und dieser Vorschlag durch den Bundesgesundheitsminister 24 Stunden später in einer Talkshow wieder zurückgenommen wird.
Die wichtigste Frage sei, ob quasi über Nacht fachliche Gründe gegen den gemeinsamen Vorschlag sprechen. "Oder schreckt der Bundesgesundheitsminister vor der Kommunikation der Maßnahmen zurück?" Natürlich ist es schwierig und eine enorme Herausforderung, nach zwei Jahren Pandemie schrittweise den Übergang von einem pandemischen zu einem endemischen Zustand zu gestalten, räumte Garg ein. Änderungen bei der Isolation bleiben seiner Meinung nach richtig. "Es sei denn, die fachlichen Voraussetzungen haben sich hier in den letzten 48 Stunden grundlegend geändert. Das sehe ich im Moment nicht."