Kiel Viele Klinikbetten in Schleswig-Holstein 2021 nicht belegt
Wegen der Corona-Pandemie sind viele Krankenhausbetten in Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr leer geblieben. Dem Krankenhaus-Report 2022 der AOK Nordwest zufolge betrug der Rückgang bei allen Fällen körperlicher Erkrankungen zwölf Prozent gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019. Das entspreche der Situation, wie sie auch 2021 bestanden habe, teilte die AOK am Dienstag mit.
Sorge bereite die Entwicklung im Bereich der Notfallversorgung, sagte der Vorstandsvorsitzende der AOK Nordwest, Tom Ackermann. Bei Herzinfarkten habe es 2021 zwölf Prozent weniger Krankenhaus-Behandlungen gegeben als vor der Pandemie 2019. Die Zahl der Schlaganfall-Behandlungen habe 2021 um 13 Prozent niedriger gelegen als 2019. "Wir appellieren dringend an die Bevölkerung, bei Notfallsymptomen auch unter den Bedingungen der Pandemie nicht zu zögern und umgehend den Notruf zu wählen", riet Ackermann.
Bei Krebsoperationen habe es im vergangenen Jahr weniger Fälle als 2019 gegeben. Bei Darmkrebs-Operationen etwa lag der Rückgang bei sieben Prozent. Bei Brustkrebs-Operationen allerdings stiegen die Fallzahlen im Vergleich zu 2019 um fünf Prozent.
Die Zahl der planbaren Operationen, zum Beispiel der Ersatz von Hüftgelenken, sei 2021 im Vergleich zu 2019 um rund 13 Prozent zurückgegangen. Bei Mandelentfernungen habe das Minus sogar 47 Prozent betragen. Weil solche Operationen nach Ackermanns Angaben tendenziell zu häufig vorgenommen würden, erscheine eine vollständige Rückkehr zum Fallzahlniveau vor der Pandemie hier nicht sinnvoll.