Kiel AfD will bei Landtagswahl acht Prozent holen
Die AfD will bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein am 8. Mai acht Prozent der Stimmen erreichen und mit sechs Abgeordneten in das neue Parlament einziehen. Dies sei das Minimalziel, sagte Spitzenkandidat Jörg Nobis am Donnerstag in Kiel. Seine Partei wolle Nichtwähler mobilisieren, die sich vom politischen System losgesagt hätten. Die AfD hofft auch, enttäuschte FDP- und Grünen-Wähler zu gewinnen. 2017 hatte sie mit 5,9 Prozent fünf Mandate errungen. Jüngste Umfragen sahen sie bei sechs Prozent.
Inhaltlich rückt die AfD die Themen Energie und bezahlbaren Wohnraum in den Fokus. Wind und Sonne reichten für eine sichere und stabile Energieversorgung nicht aus, sagte Nobis. Es sei Technologieoffenheit in alle Richtungen erforderlich. Die AfD sei gegen einen Windkraftausbau an Land - das erträgliche Ausmaß sei hier erreicht. Nobis forderte eine deutliche Senkung der Mehrwertsteuer auf alle Energiepreise sowie eine Abschaffung der Strom- und CO2-Steuer.
Unter den Motto "Dein Norden - Deine Wahl" wirbt die AfD um Stimmen. Auf Plakaten heißt es: Ob die Wirtschaft mehr Ingenieure brauche oder Gender, die Schulen mehr Lehrer oder Ideologie, das Land mehr Wohnraum oder Einwanderung, der Mittelstand mehr Freiheit oder Bürokratie. "Ist alles ein bisschen provokativ - aber bei der AfD gehört das zum Programm", sagte der Pressesprecher und Landtagsabgeordnete Volker Schnurrbusch, der zur Wahl auf Platz drei der Landesliste drei steht. Politisch verorte sich die AfD als bürgerlich-konservative Partei in der Mitte; in die Position als Protestpartei sei sie hineingeraten.
Die Zahl der Mitglieder ist laut AfD-Landesvize Joachim Schneider von über 1000 auf etwa 900 gesunken, mittlerweile steige sie aber wieder. Den seit langem vakanten Posten des Landesvorsitzenden will die AfD nach der Landtagswahl im Sommer neu besetzen.