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Risiken trüben Stimmung der Wirtschaft im Norden


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Risiken trüben Stimmung der Wirtschaft im Norden

Von dpa
09.02.2022Lesedauer: 2 Min.

Die Bauwirtschaft steht bestens da, die Industrie recht gut und der stationäre Einzelhandel steckt im Umsatzloch - die Wirtschaft in Schleswig-Holstein ist unterschiedlich in dieses Jahr gestartet. Insgesamt hat sich die Stimmung eingetrübt. Der am Mittwoch vorgestellte Konjunkturklima-Index der Industrie- und Handelskammern Flensburg, Kiel und Lübeck sank im vierten Quartal 2021 von 116,4 auf 111,5 Punkte und damit annähernd auf den langjährigen Durchschnitt.

"Die Risiken, die vom Fachkräftemangel und den steigenden Energie- und Rohstoffpreisen ausgehen, bewerten die Unternehmen als sehr hoch", erklärte er Präsident der IHK Schleswig-Holstein, Hagen Goldbeck. "Auch die anhaltenden Lieferengpässe behindern den Aufschwung." Nicht nur die Preise steigen den Angaben nach, auch Wartezeiten verlängern sich.

Im Konjunkturklima-Index der IHK sind maximal 200 Punkte möglich. An der Umfrage beteiligten sich zwischen Mitte Dezember und Mitte Januar 832 Unternehmen und damit ein Viertel der angeschriebenen. Das Stimmungsbarometer sei sehr repräsentativ, sagte Goldbeck.

Der Negativtrend ist den Angaben zufolge vor allem auf pessimistischere Zukunftsaussichten zurückführen. Ihre aktuelle Situation bewerteten die meisten Betriebe noch recht stabil. "Während die Geschäftslage im produzierenden Gewerbe solide ist, befindet sich vor allem der Einzelhandel in einer schwierigen Lage", heißt es im Konjunkturbericht der IHK.

Der Anteil der Unternehmen, die mit einer Verbesserung ihrer Situation rechnen, hat abgenommen. Nur noch knapp 16 Prozent erwarten eine positive Entwicklung. 21 Prozent rechnen mittlerweile mit einer Verschlechterung. Der Anteil an Unternehmen, die von steigenden Beschäftigtenzahlen ausgehen, ist leicht auf rund 20 Prozent gesunken. 66 Prozent stellen sich auf eine konstante Beschäftigung ein. Bei Investitionsabsichten gibt es aber einen leichten Aufwärtstrend: Gut 47 Prozent der Unternehmen wollen ihre Investitionen konstant halten und 35,1 Prozent sie sogar erhöhen.

Vier von fünf Industrieunternehmen sind mit der Auftragslage zufrieden, aber Lieferengpässe machen ihnen perspektivisch zu schaffen. Rohstoffe wie Stahl, Eisen, Aluminium, Holz und Kautschuk fehlten ebenso wie Vorprodukte, erläuterte IHK-Hauptgeschäftsführer Björn Ipsen.

Rund zwei Drittel der Unternehmen sehen im Fachkräftemangel und in den hohen Energie- und Rohstoffpreisen die höchsten Risiken. Ebenso hoch sei der Anteil der Betriebe, die nicht alle freien Stellen besetzen können, sagte Ipsen. Besonders gefragt seien Absolventen mit dualer Berufsausbildung. 87 Prozent der Unternehmen sagten, sie müssten die gestiegenen Preise an die Kunden weitergeben. Trotz aller Risiken erwartet Ipsen nach eigenen Angaben für dieses Jahr ein Wachstum auch in Schleswig-Holstein. Der Norden werde als eines der ersten Länder die Corona-Maßnahmen weiter locken - mit positiven Folgen für Handel, Gastgewerbe und Veranstaltungswirtschaft.

Das Baugewerbe ist mit der Lage zufrieden und schraubte seine Erwartungen noch einmal kräftig hoch. Im Einzelhandel dagegen verschlechterten sich infolge der Corona-Einschränkungen die aktuelle Lage und auch die Geschäftsaussichten deutlich. Drei Viertel der Betriebe klagten über Umsatzeinbußen, sagte IHK-Präsident Goldbeck. Zudem stellt die Branche kräftige Preisanstiege in Aussicht. Deutlich verschlechtert hat sich zum Jahresende auch die Stimmung in der Verkehrs- und Logistikbranche. Ein Grund sind auch hier die hohen Preise.

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