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SPD fordert Runden Tisch zum Marineschiffbau in Deutschland


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SPD fordert Runden Tisch zum Marineschiffbau in Deutschland

Von dpa
08.02.2022Lesedauer: 2 Min.
MarineschiffbauVergrößern des Bildes
Eine Korvette der Deutschen Marine liegt auf der Peene-Werft. (Quelle: Stefan Sauer/zb/dpa/Archivbild/dpa-bilder)

Die SPD hat nach Berichten über die Zukunft der Kieler U-Boot-Werft Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) einen Runden Tisch zur Zukunft des Marineschiffbaus in Deutschland gefordert. "Für uns in Schleswig-Holstein ist TKMS ein wichtiger Baustein auf dem Weg zum Standort für eine neue Schifffahrt", sagte SPD-Spitzenkandidat Thomas Losse-Müller am Dienstag. Die Werft sei gut aufgestellt. "Es gibt ausreichend Aufträge, und die Qualität der Produktion wird weltweit geschätzt."

Thyssenkrupp-Chefin Martina Merz hatte gesagt, für TKMS "neben dem Stand-alone-Szenario auch mögliche Partnerschaften und Konsolidierungsoptionen" zu prüfen. Zuletzt hatte die Werft Milliardenaufträge für den Bau von sechs U-Booten für Deutschland und Norwegen sowie für drei weitere U-Boote für Israel abgeschlossen.

Losse-Müller betonte, oberstes Ziel müsse es sein, das Unternehmen in deutscher Hand zu halten. "Es geht neben der Sicherung der Arbeitsplätze an den verschiedenen Standorten und bei den Zulieferern vor allem auch um eine Weiterentwicklung und neue Arbeitsplätze, die entstehen können." Neben der Bundesregierung müssten auch die norddeutschen Bundesländer an der Debatte beteiligt werden. "Es geht darum, die Zukunft der Industrie gut zu organisieren. Das darf nicht allein dem freien Spiel des Marktes überlassen werden."

Die SPD-Landesvorsitzende Serpil Midyatli bezeichnete es als Fehler, falls über das Thema nur aus ökonomischer Perspektive diskutiert und entschieden werde. Der Marineschiffbau sei für Deutschland von strategischer Bedeutung. "Die Konzernleitung von Thyssenkrupp muss die Arbeitnehmerseite jetzt schnellstmöglich in den Diskussionsprozess einbinden. Es ist ein schlechter Umgang, die Beschäftigten auf der Jahreshauptversammlung mit forschen Ankündigungen vor den Kopf zu stoßen."

Dagegen hatte Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) auf Chancen eines möglichen Verkaufs der Kieler Werft verwiesen und Merz verteidigt. Die Vorstandschefin habe nur getan, was sie angekündigt habe, "nämlich notgedrungen mit allen Akteuren in Deutschland und Europa eine Konsolidierung auszuloten". Er halte dies für richtig und sehe darin für den Standort Kiel samt seinen 3000 Beschäftigten Chancen.

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