Kiel Gefälschte Impf- und Testnachweise: Mehr als 160 Fälle
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Wegen des Verdachts auf gefälschte Impf- und Testnachweise ermitteln die Staatsanwaltschaft und die Kriminalpolizei in Kiel und Plön derzeit in mehr als 160 Verfahren. Seit Beginn des Jahres kämen wöchentlich rund zehn neue Fälle hinzu, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung vom Donnerstag.
Am häufigsten werde gegen Menschen ermittelt, die versuchten, digitale Impfzertifikate mit gefälschten Nachweisen zu bekommen. "In ca. 65 Fällen meldeten sich Angestellte von Apotheken bei der Polizei, nachdem diese Unstimmigkeiten bei der Ausstellung von digitalen Impfzertifikaten bemerkten." Das Vorlegen gefälschter Impfnachweise bei Arbeitgebern, Behörden oder in Geschäften sei etwa 30 Mal gemeldet worden. In etwa 20 Fällen seien gefälschte Impfpässe ausgestellt worden, oder es sei mit ihnen gehandelt worden.
Ermittler haben den Angaben zufolge bei Durchsuchungen neben Stempeln, Zertifikaten und gefälschten Impfstoffaufklebern auch Blanko-Impfpässe und Handys mit falschen digitalen Nachweisen sichergestellt. Den verdächtigten Ärzten und Privatpersonen drohen Geld- oder Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren, zum Beispiel wegen Urkundenfälschung und dem Gebrauch unrichtiger Gesundheitszeugnisse.