Kiel Geflügelpest mittlerweile in zehn von elf Kreisen im Norden
Die Geflügelpest hat sich in Schleswig-Holstein in diesem Winter bereits nahezu flächendeckend ausgebreitet. Seit dem Herbst wurde das Geflügelpestvirus bei insgesamt 294 Wildvögeln in zehn Kreisen und in Lübeck nachgewiesen, wie ein Sprecher des Landwirtschaftministeriums am Freitag sagte. Betroffen sind neben der Hansestadt die Kreise Nordfriesland, Dithmarschen, Steinburg, Pinneberg, Plön, Rendsburg-Eckernförde, Schleswig-Flensburg, Segeberg, Herzogtum Lauenburg und Ostholstein.
Seit dem Herbst gab es im Norden Geflügelpest-Ausbrüche in fünf Haltungen in den Kreisen Steinburg, Dithmarschen, Pinneberg und Plön. Insgesamt rund 4000 Tiere wurden in den betroffenen Betrieben getötet. Vom Friedrich-Loeffler-Institut wurde in allen Fällen der Geflügelpestvirus-Subtyp H5N1 nachgewiesen.
Nach 2016/2017 und 2020/21 registrieren die Behörden damit bereits die dritte große Geflügelpestepidemie in Schleswig-Holstein. "Aufgrund der aktuell anhaltenden dynamischen Entwicklung lässt das derzeitige Geschehen 2021/22 mindestens das Ausmaß aus dem vorherigen Geschehen erahnen", sagte der Sprecher.
Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) hatte mit Blick auf den vergangenen Winter vom bislang größten und am längsten dauernden Geflügelpest-Verlauf gesprochen. Tausende verendete Wildvögel wurden vor allem entlang der Nordseeküste geborgen. Damals war das Virus bei rund 700 Wildvögeln und in insgesamt zehn Haltungen mit insgesamt mehr als 134.000 Tieren nachgewiesen worden. Fälle gab es in allen Kreisen und kreisfreien Städten.
Die Geflügelpest, auch Vogelgrippe genannt, ist eine Infektionskrankheit, die vor allem bei Wasservögeln und anderen Vögeln vorkommt.