Kiel Mehr als 80 Prozent der Intensivbetten im Norden belegt
In den Krankenhäusern Schleswig-Holsteins sind aktuell etwa 83 Prozent der Intensivbetten für Erwachsene belegt und dementsprechend nur noch 17 Prozent frei. 599 von 727 Betten sind belegt und 128 frei, wie aus aktuellen Zahlen der Intensivmedizinervereinigung Divi vom Donnerstag (Stand 11.15 Uhr) hervorgeht. 31 Corona-Patienten werden im nördlichsten Bundesland intensivmedizinisch behandelt, 18 von ihnen invasiv beatmet.
Die Situation in den Kreisen und kreisfreien Städten ist dabei sehr unterschiedlich. Der Anteil freier Intensivbetten reicht von jeweils nur noch einem freien Bett in den Kreisen Steinburg und Pinneberg sowie den Städten Flensburg und Neumünster bis zu 32 freien Betten in Kiel und 27 im Kreis Segeberg.
In etwa 100 von rund 400 Land- und Stadtkreisen in Deutschland gibt es den Divi-Zahlen zufolge derzeit maximal noch ein freies Intensivbett für Erwachsene. In etwa 50 Kreisen sind demnach alle Betten belegt, besonders häufig in Bayern und Baden-Württemberg. Allerdings können sich die Kreise in gewissem Rahmen untereinander aushelfen, wenn es Engpässe gibt. Im Bundesdurchschnitt sind derzeit etwa elf Prozent aller betreibbaren Intensivbetten für Erwachsene frei, wie aus den Divi-Zahlen hervorgeht.
Zur Einordnung: Laut Divi sind 15 Prozent freie Betten "regional in einzelnen Intensivbereichen zu bestimmten Zeitpunkten nichts Ungewöhnliches". Problematisch werde jedoch ein freier Bettenanteil von unter 15 Prozent oder sogar unter 10 Prozent. "Insbesondere wenn dies in mehreren Regionen und Häusern gehäuft und über längere Zeiträume auftritt. Standardmäßige Verlegungsmöglichkeiten, die manchmal als Puffer dienen können, sind dann in aller Regel aufgrund vieler schwerer Fälle oft nur noch sehr eingeschränkt möglich."