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Schlafende Mutter attackiert: Frau soll in Psychiatrie


Kiel
Schlafende Mutter attackiert: Frau soll in Psychiatrie

Von dpa
12.11.2021Lesedauer: 2 Min.
Landgericht KielVergrößern des Bildes
Die Sonne scheint auf den Eingangsbereich am Landgericht Kiel. (Quelle: Frank Molter/dpa/Archivbild/dpa-bilder)

Eine 46-Jährige, die im Wahn ihre schlafende Mutter attackiert und gewürgt hat, soll dauerhaft in der Psychiatrie untergebracht werden. Das Kieler Landgericht wertete die Tat am Freitag als gefährliche Körperverletzung, die "die nicht nur intelligente, sondern auch herzensgute, aber schwerkranke Frau" im "Zustand der Schuldunfähigkeit" begangen habe. Die Frau ist demnach seit über 20 Jahren psychisch krank.

Sie leide "an schizoaffektiver Psychose mit paranoiden Ideen", sagte der Vorsitzende Richter. Trotz zunehmender Erkrankung brach sie demnach immer wieder Behandlungen ab und verweigerte sich Medikamenten. Bei der Tat im Februar 2021 setzte sich die Frau nach Feststellung des Gerichts nachts auf die schlafende Mutter, schlug sie, riss ihr Haare aus und würgte sie, bevor sie plötzlich von ihr abließ. Die 84-Jährige flüchtete zu ihrem Sohn, eine Schwester rief die Polizei.

Die Staatsanwältin war in dem Sicherungsverfahren zunächst von versuchtem Mord ausgegangen. Auch sie beantragte dann aber angesichts der Beweisaufnahme wegen gefährlicher Körperverletzung die dauerhafte Unterbringung der deutschen Staatsangehörigen in der geschlossenen Psychiatrie. Der Verteidiger hatte nach Gerichtsangaben auf Freispruch plädiert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Die 46-Jährige bestritt die Tat in verschiedenen Versionen und beschuldigte ihre Schwester, wie der Vorsitzende sagte. An "ihrer Tatbegehung besteht aber kein vernünftiger Zweifel". Die Attacke habe sie "unter Einfluss wahnhafter Realitätsverkennung" begangen. Die Erkrankung habe zu größten Belastungen in ihrem Leben geführt und mache sie gefährlich. Direkt an die 46-Jährige gewendet, sagte der Richter, sie solle versuchen, sich der Krankheit zu stellen und sich behandeln zu lassen. Das sei ihre einzige Chance, irgendwann womöglich in ein geregeltes Leben zurückkehren zu können.

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