Kiel Warnstreiks im öffentlichen Dienst: Verdi mit Stimmungsbild
Die Gewerkschaft Verdi in Schleswig-Holstein bereitet sich angesichts der ergebnislosen zweiten Tarifrunde für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder auf Warnstreiks vor. "Wir sind seit heute früh in den Betrieben unterwegs und holen uns ein Stimmungsbild der Beschäftigten ab", teilte ein Sprecher vom Verdi Nord am Mittwoch mit. Danach werde entschieden, "wann und wie wir uns in die Warnstreiks einbringen".
Am Dienstag hatte Verdi-Chef Frank Werneke in Potsdam angekündigt, dass die Ausstände spürbar ausgeweitet werden. Zuvor war die zweite Verhandlungsrunde im aktuellen Tarifstreit um das Einkommen von mehr als einer Million Landesbeschäftigten etwa in Schulen, Kitas und der Polizei ergebnislos zu Ende gegangen.
"Die Haltung der Länder ist schon ziemlich frech. Gerade die, die in der Pandemie so oft gelobt wurden, werden jetzt von den Landesregierungen im Stich gelassen.", sagte der Sprecher von Verdi Nord. Besonders erschreckend sei, dass auch für die Aufwertung der Gesundheitsberufe von der Landesregierung hier im Land kein Handlungsbedarf gesehen werde.
Verdi und der Beamtenbund dbb fordern für die mehr als eine Million Landesbeschäftigten fünf Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 150 Euro monatlich, im Gesundheitswesen werden 300 Euro mehr verlangt. Auszubildende, Studierende und Praktikanten sollen monatlich 100 Euro mehr bekommen.
Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), vertreten durch den niedersächsischen Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU), wies die Forderungen am Dienstag erneut als unrealistisch zurück.