Kiel Zahl studentischer Wohnplätze im Norden wächst langsam
Seit 2017 sind in Schleswig-Holstein 270 neue Plätze in Studenten-Wohnheimen entstanden. Das sagte Wissenschaftsministerin Karin Prien (CDU) am Mittwoch im Landtag in ihrer Antwort auf eine Große Anfrage der Abgeordneten des SSW. Weitere 246 Plätze seien im Bau, gut 700 in Planung. Die Koalition hatte sich nach Priens Angaben das Ziel gesetzt, in dieser Legislaturperiode bis zu 650 neue Plätze zu schaffen.
Im nördlichsten Bundesland gibt es etwa 3200 Plätze in Studentenwohnheimen, wovon der größte Teil (1936) auf Kiel entfällt; 9 von 29 Studentenwohnheime im Land sind der Antwort zufolge sanierungsbedürftig. Die Situation auf dem studentischen Wohnungsmarkt ist angespannt", stellte Prien fest.
Es sei die Aufgabe des Landes, für mehr Wohnraum für Studenten zu sorgen, unterstrich die SSW-Abgeordnete Jette Waldinger-Thiering. Sie monierte, dass nur für etwa sechs Prozent der Studierenden Wohnheimplätze zur Verfügung ständen. Mit den aktuellen Neubauten und den geplanten Häusern werde sich die Quote nur wenig erhöhen. Abgeordnete aller Fraktionen betonten die Notwendigkeit, den Neubau von studentischen Wohnheimen fortzusetzen. Der SPD-Abgeordnete Heiner Dunckel wies darauf hin, dass die Bafög-Zahlungen bei den meisten Studenten nicht ausreichten, um Miete und Lebensunterhalt zu finanzieren.
Nach Priens Auffassung geht es nicht nur um die Menge, sondern auch um die Qualität. Ein Beispiel dafür sei das Projekt "Internationales Haus Flensburg", in dem Studierende verschiedener Kulturen zusammenleben. Ein anderes sei das Kai-Uwe von Hassel-Haus der Hermann Ehlers Stiftung. Es sei in Holzhybridbauweise errichtet worden und mit Photovoltaik und Wärmepumpen ausgestattet.