Kiel Nord-Wirtschaft kritisiert Grünen-Äußerung zur A20
Die Unternehmensverbände im Norden haben Äußerungen von Grünen-Landeschef Steffen Regis zum geplanten Weiterbau der Autobahn 20 scharf kritisiert. "Die jüngsten Aussagen der Grünen auf Landes- und Bundesebene zum Fortgang der dringend benötigten Autobahn in Schleswig-Holstein machen die Norddeutsche Wirtschaft sprachlos und zeigen wie wenig Wertschätzung unternehmerischer Mut für Arbeits-, Ausbildungsplätze und Investitionen erfährt", sagte UVNord-Präsident Philipp Murmann. Die A20 dürfe nicht zum Spielball der Politik werden.
"Die Regionen Westküste und Unterelbe leiden seit Jahrzehnten unter der schlechten Erreichbarkeit", sagte Murmann. Die Unternehmen hätten investiert und Arbeitsplätze geschaffen in der Hoffnung, dass eine bessere Anbindung an die wesentlichen Märkte erfolge. "Die Personen- und Warenverkehre in einem Flächenland werden in der Zukunft auch mit alternativen Antriebsarten auf ein leistungsfähiges Straßen- und Autobahnnetz angewiesen sein."
Regis hatte Ende August der Deutschen Presse-Agentur gesagt: "Der Bau der A20 ist ein Dinosaurier-Projekt, das verkehrs- und klimapolitisch noch nie Sinn machte und jetzt erst recht nicht mehr." Durch den Bau der Autobahn würden kostbare Moorgebiete gefährdet, die im Kampf gegen die Klimakrise dringend notwendig seien. "Und für die Verkehrswende im Norden wäre die A20 ein Bärendienst."
Schleswig-Holsteins Jamaika-Koalition, in der seine Partei mit CDU und FDP regiert, setzt sich aber für den Weiterbau der wichtigen Ost-West-Tangente ein. Die A20, die aus Brandenburg über Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein einmal bis Niedersachsen führen soll, endet derzeit kurz vor Bad Segeberg.