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Schleswig-Holstein feiert 75. Geburtstag als Land


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Schleswig-Holstein feiert 75. Geburtstag als Land

Von dpa
22.08.2021Lesedauer: 3 Min.
75 Jahre Schleswig-HolsteinVergrößern des Bildes
Die Landesfahne von Schleswig-Holstein weht über dem Landeshaus in Kiel. (Quelle: Carsten Rehder/dpa/dpa-bilder)

Stolz, Hilfsbereitschaft, Integrationskraft, Innovationsfähigkeit, Gelassenheit - mit diesen Vokabeln haben die Festredner am Sonntag beim Festakt zum 75-jährigen Bestehen des Landes Schleswig-Holstein die Leistungen der Menschen gewürdigt. Sie hätten in den 75 Jahren oft bewiesen, dass sie zusammenhalten, Chancen ergreifen und Herausforderungen meistern können, sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) bei einem Festakt vor 270 geladenen Gästen. Daraus könne das Land Zuversicht für die Zukunft schöpfen. Schleswig-Holstein habe eine tolle Innovationskraft, sei weltoffen und die Menschen zeigten eine gewisse Gelassenheit auch in Krisenzeiten. "Darauf bin ich verdammt stolz."

Der Historiker Prof. Uwe Danker erinnerte in einem Festvortrag an die desaströsen Rahmenbedingungen nach dem Krieg, mit Hunger, Zerstörung und Wohnungsnot. 1946 lebten hier 2,6 Millionen Menschen, 1 Million davon waren als Flüchtlinge und Vertriebene aus Ostpreußen, Pommern und Schlesien gekommen und oft nicht willkommen, wie Danker sagte. "Die Menschen haben eine großartige Integrationsleistung vollbracht", betonte Regierungschef Günther. Die Kriegsflüchtlinge hätten das Land wesentlich mit aufgebaut. Auch 2015 seien die Schleswig-Holsteiner offen auf die Flüchtlinge zugegangen.

Anfangs habe es große Zweifel an der Lebensfähigkeit des Landes gegeben, sagte der Historiker Danker. Doch es habe sich als zäh, nachhaltig lebensfähig und lebenslustig erwiesen. Schleswig-Holstein gehöre nicht zu den wohlhabendsten Bundesländern, aber es behaupte sich im Konzert der 16.

Geburtsurkunde war die Verordnung Nr. 46 der britischen Militärregierung: Sie trat zum 23. August 1946 in Kraft und erkannte den ehemaligen preußischen Provinzen vorläufig die staatsrechtliche Stellung von Ländern zu. Danker würdigte den großen Beitrag der britischen Besatzer zum Aufbau der Demokratie und begrüßte, dass Großbritannien den diesjährigen Demokratiepreis des Landes bekommt.

Günther hob die Attraktivität des Landes für Einheimische und Menschen aus anderen Regionen hervor: "Wer hier aufwächst, bleibt gern in unserem Land". Und andere kämen zum Studieren, Arbeiten und Leben hierher. Mit seiner Lage im Ostseeraum befinde sich das Land im Zentrum einer europäischen Zukunftsregion. Es werde hier immer wichtiger als Transportdrehscheibe. Der geplante Fehmarnbelttunnel werde die letzte Lücke im transeuropäischen Verkehrsnetz schließen.

Günther begrüßte auch seine Vorgänger Peter Harry Carstensen (CDU) und Torsten Albig (SPD). Es sei klug, nach einem Regierungswechsel nicht alles anders zu machen als die Vorgänger, sondern Gutes auch fortzuführen. Das habe seine Regierung auch gemacht.

Der Festakt war eingebettet in ein buntes Bürgerfest mit Musik und vielen Akteuren aus Kultur, Bildung und Wissenschaft. In dutzenden Pavillons präsentierten sich Forscher, Verbände, Bundeswehr, Hilfsorganisationen und Vereine. Sie offenbarten die Vielfalt des Landes. Die Landesmuseen Schloss Gottorf hatten die Besucher zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. Trotz ungemütlichen Wetters kamen nach Regierungsangaben rund 10.000 Menschen, darunter zahlreiche Familien mit Kindern. Wegen der Corona-Auflagen durften sich auf dem weiträumigen Schlossgelände nur 5000 Menschen gleichzeitig aufhalten.

"Schleswig-Holstein und seine Menschen haben seit 1946 einen beachtlichen Weg zurückgelegt", sagte Landtagsvizepräsidentin Kirsten Eickhoff-Weber (SPD). Es sei eine 75-jährige Erfolgsgeschichte. Die kulturelle Vielfalt des Landes werde auch von seinen Minderheiten geprägt, hob sie hervor.

"In der Rückschau erkennen wir, dass unser Leben immer zum Guten geführt wurde", sagte Weihbischof Horst Eberlein vom Erzbistum Hamburg während eines ökumenischen Gottesdienstes in Schleswig. Der evangelische Bischof Gothart Magaard rief dazu auf, mit Zuversicht und Gottvertrauen aktuelle Herausforderungen anzupacken. Schleswig- Holstein sei bundesweit Spitzenreiter bei erneuerbaren Energien. "Mich stimmt das hoffnungsvoll, weil vom Gelingen der Energiewende auch im Blick auf die globalen Fragen so viel abhängt." Angesichts der Lage in Afghanistan sagte Magaard: "Zu Schleswig-Holstein gehört es einfach dazu, ein Ort der Zuflucht zu sein".

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