Kiel Preis für Großbritannien: Geburtshelfer vor 75 Jahren
Schleswig-Holsteins Landtag und die Sparkassen im Land verleihen den Demokratiepreis 2021 an Großbritannien. Hintergrund ist zum 75-jährigen Bestehen des Landes die Unterstützung der Briten beim Aufbau der Demokratie.
"Nach den grauenvollen Jahren der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, die Tod und Elend über die Völker Europas und weitere Teile der Welt brachten und die eine politisch wie moralisch tiefgreifend verwüstete deutsche Gesellschaft hinterließen, ermöglichte uns die mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges eingesetzte britische Militärregierung den freiheitlich-demokratischen Neuanfang in Schleswig-Holstein", sagte am Montag Landtagsvizepräsidentin Kirsten Eickhoff-Weber (SPD).
Den Grundstein zur Gründung des Landes hatte die Verordnung Nr. 46 der britischen Militärregierung vom 23. August 1946 gelegt. Der Landtag selbst versinnbildliche, wie früh die Besatzungsmacht den Neubeginn erlaubt habe, sagte Eickhoff-Weber.
Der erste ernannte Landtag, dessen konstituierende Sitzung der damalige britische Militärgouverneur eröffnete, trat am 26. Februar 1946 im Kieler Schauspielhaus zusammen - noch vor dem Gründungstag des Landes." Ohne den großen Vertrauensvorschuss des Vereinigten Königreichs wäre der Weg in die parlamentarische Demokratie, zu einer liberalen Gesellschaft, nicht denkbar gewesen, sagte die Vizepräsidentin des Landtags.
Der Preis wird am 15. September, dem Internationalen Tag der Demokratie, bei einer Festveranstaltung an die britische Botschafterin Jill Gallard überreicht. Nach deren Ankündigung soll das Preisgeld von 3000 Euro an eine internationale Bildungsplattform gehen. Über einen Wettbewerb werde dann eine junge Gewinnerin oder ein junger Gewinner aus der Region ein Umweltschutzprojekt in Schleswig-Holstein realisieren können, erklärte die Botschafterin.