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Bahnstreik in Kiel | Kompletter Zugverkehr blockiert – Touristen sitzen fest


GDL-Streik im Norden
Verkehrschaos in Kiel – Touristen sitzen fest

  • Philip Buchen
Von Philip Buchen, Sven Raschke

Aktualisiert am 11.08.2021Lesedauer: 2 Min.
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Frust und Ärger über Bahnstreik: So chaotisch ist die Lage derzeit für Reisende und Pendler. (Quelle: Reuters)

Lange Gesichter am Kieler Hauptbahnhof: Der Bahnstreik hat die Stadt voll erwischt. Am Bahnhof sammeln sich Touristen, die nicht wissen, wie sie nach Hause kommen sollen.

Blau und leer. So sieht die Anzeigetafel am Kieler Hauptbahnhof am Mittwochmorgen aus. Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL hat die Stadt im Norden der Republik schwer getroffen: Hunderte Pendler und Touristen harrten am Kieler Bahnhof in der Früh aus und wussten nicht, wie es weitergeht.

Vor allem die Touristen haben zu klagen. Die Züge des Fernverkehrs sind an diesem Mittwoch vollständig ausgefallen, lediglich eine Regionalbahn fährt noch alle zwei Stunden. Nach Hamburg. Wer weiter will, muss dort sein Glück versuchen.

Andreas Heitmann, 63, wollte mit Freunden in den Westerwald, das wird nun nichts mehr: "Irgendwann am Tag eine Verbindung wäre schon schön gewesen. Aber dass es gar keine Verbindung gibt – nachvollziehbar ist das nicht. Das ist unmöglich!"

Er macht Bahn-Verantwortlichen und Gewerkschaftern Vorwürfe: "Ich kann auch ich nicht nachvollziehen, dass sich die beiden Parteien, Bahn und Gewerkschaft, nicht annähern können."

Kieler Touristen sauer über GDL-Streik: "Skandalös!"

Eine Reisegruppe aus dem Allgäu hat ihre Pläne ebenfalls begraben. Einer von ihnen: "Der Bahnangestellte hat uns den Tipp gegeben: 'Bleiben Sie besser hier und fahren Sie am Freitag.'" Gar nicht so leicht, wie es klingt: Ihre Koffer hat die Truppe nämlich bereits vorgeschickt, sie wollen heute dennoch versuchen, nach Hause zu kommen. Die Wut in der Gruppe auf GDL-Chef Claus Weselsky ist groß.

"Das ist skandalös, in der jetzigen Corona-Situation zu streiken. Jetzt fahren alle in überfüllten Zügen. Das ist vollkommen verantwortungslos. Den Gewerkschaftsführer müsste man wegen vorsätzlicher Gesundheitsgefährdung verklagen!"

Akhouaji Hanifa ist Mutter von drei Kindern. Nach dem Urlaub versinkt die Familie nun im Reisechaos. Sie berichtet: "Ich versuche jetzt ein Taxi zu kriegen. Die vergeben hier wohl Taxischeine. Im Reisezentrum haben sie die Leute eine halbe Stunde warten lassen, um sie dann zum Infostand zu schicken. Für mich ist das okay, aber hier sind ja auch viele ältere Leute, für die ist das sehr anstrengend."

Hanifa sieht den Streik der GDL differenziert: "Meine Mutter arbeitet auch bei der Deutschen Bahn. Ich kann das verstehen, aber es wurde zu kurzfristig angekündigt." Aber dann: Das Ticket fürs Taxi bekommt sie nicht. Sie muss den Zug nehmen, weil es doch noch eine Bahnverbindung geben soll – auch wenn es mit dieser deutlich länger dauert. Ihre Tagesbilanz: "Was ist das denn für ein Stress?"

Stress hat auch ein Kreuzfahrer-Ehepaar wenige Meter weiter. Die beiden kommen aus Berlin, wollten nach den erholsamen Tagen auf See nun die gemütliche Heimfahrt antreten. Sie erzählt: "Wir sollen jetzt nach Altona. Da soll es einen Zug geben, der dann wahrscheinlich total überfüllt nach Berlin fährt. Die ganze Erholung, die wir hatten, ist nun futsch."

Doch dann gibt es nach ihrem Besuch am Infoschalter eine kleine Überraschung und Hoffnung. Die Kreuzfahrerin berichtet: "Um 18 Uhr wollten wir eigentlich zu Hause sein. Nach dem neuen Plan wären wir sogar früher da. Wenn es klappt, wäre es schön ..."

Verwendete Quellen
  • Eindrücke und Gespräche vor Ort
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