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Verschärfte Corona-Maßnahmen im Norden zum Wochenbeginn


Kiel
Verschärfte Corona-Maßnahmen im Norden zum Wochenbeginn

Von dpa
10.01.2021Lesedauer: 2 Min.
Abstands-Hinweis in StrandeVergrößern des Bildes
Eine Bitte um Abstandhalten an der Promenade in Strande. (Quelle: Frank Molter/dpa/dpa-bilder)

Einwohner Schleswig-Holsteins müssen sich zu Wochenbeginn auf verschärfte Corona-Maßnahmen einstellen. Am Montag treten die strengeren Regeln in Kraft und sollen zunächst bis Ende Januar gelten. Zentrale Maßnahmen zur Corona-Eindämmung sind verschärfte Kontaktbeschränkungen in der Öffentlichkeit und Zuhause.

Private Treffen sind nur noch mit Personen eines gemeinsamen Haushalts und einer weiteren Person zulässig - unabhängig vom Ort. Es gibt zwei Ausnahmen: Wenn es um die Betreuung von Kindern unter 14 Jahren oder von pflegebedürftigen Menschen geht. So können etwa zwei Haushalte die Betreuung ihrer Kinder gemeinsam sicherstellen.

Die Landesregierung hatte am Freitag eine Neufassung der Landesverordnung zur Corona-Bekämpfung beschlossen. Zudem wurde ein Erlass für Maßnahmen in Regionen mit mehr als 200 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in einer Woche ergänzt. Damit setzt Schleswig-Holstein die Bund-Länder-Beschlüsse vom vergangenen Dienstag um.

Kontaktbeschränkungen seien eines der schärfsten Schwerter im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus, sagte Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP). Er appellierte an die Schleswig-Holsteiner, in den nächsten drei Wochen möglichst auf jeden Kontakt zu verzichten, der nicht unbedingt notwendig ist. Erst Mitte der Woche werde man richtig einschätzen können, wie sich über Weihnachten und Neujahr das Infektionsgeschehen entwickelt habe.

Ausgangssperren wie in anderen Bundesländern sind als mögliche Maßnahmen bei hohen Infektionszahlen in Schleswig-Holstein nicht vorgesehen. Allerdings können Kreise und Kommunen die Bewegungsfreiheit auf 15 Kilometer um den Wohnort einschränken - falls die Sieben-Tage-Inzidenz über 200 liegt. "Es gibt für diese Maßnahme aber keinen Automatismus", sagte Garg. Man werde im Einzelfall schauen, ob es ein isoliertes Ausbruchsgeschehen gebe oder das Virus breit in der Bevölkerung zirkuliere.

Für Besuche in Pflegeeinrichtungen gibt es eine Verschärfung. Weiterhin können zwei Menschen einen Heimbewohner besuchen. Es muss sich aber stets um dieselben Personen handeln und sie müssen registriert sein. Neu hinzu kommt, dass Besucher einen maximal 24 Stunden alten negativen Corona-(Schnell-)Test vorlegen müssen. Testungen sollen auch in den Heimen angeboten werden.

In den Schulen gibt es bis Ende Januar keinen Präsenzunterricht. Stattdessen ist Lernen auf Distanz angesagt, etwa per Videochat im Internet oder über Lernmanagementsysteme. Eine Ausnahme sind die Abschlussjahrgänge. Sie erhalten Lern- und Vorbereitungsangebote in den Schulen. Es gibt ebenfalls eine Notbetreuung für Schüler der Klassen eins bis sechs.

Eine Notbetreuung steht ebenfalls weiterhin in den Kitas zur Verfügung. Das Angebot gilt im Bundesland für Kinder, deren (mindestens ein) Erziehungsberechtigter in Bereichen der kritischen Infrastrukturen dringend tätig ist, ebenso für Kinder von berufstätigen Alleinerziehenden.

In Schleswig-Holstein sind bis Samstagabend 424 neue Corona-Fälle registriert worden. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche stieg erneut auf nun 101,2 (Freitag 96,2) wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Die Zahl der Menschen, die mit oder an Corona gestorben sind, stieg um 11 auf 545.

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