Kiel Nach Manipulationen: Elternbeirat bricht Umfrage ab
Der Landeselternbeirat der Gemeinschaftsschulen in Schleswig-Holstein hat eine Online-Umfrage zu einer möglichen Verlängerung der Maskenpflicht an Schulen nach Manipulationen abgebrochen. Bereits kurz nachdem die Umfrage gestartet worden sei, seien erste Hinweise zu Manipulationsaufrufen eingegangen, sagte der Beirats-Vorsitzende Thorsten Muschinski am Montag der Deutschen Presse-Agentur.
Deswegen sei die Umfrage nach etwa einem Tag abgebrochen worden. "Das ist schade. Wir wollten ein echtes Ergebnis, wie auch immer es ausgegangen wäre", betonte Muschinski. Durch die Manipulationen sei nicht nur eine demokratische Meinungsfindung verhindert worden, sondern auch die Möglichkeit, an den Entscheidungsprozessen teilzunehmen. Der Plan war, die Umfrageergebnisse dem Bildungsministerium zur Verfügung zu stellen, damit es sie in Entscheidungen einbezieht.
Laut Landeselternbeirat gingen bei ihm nicht nur zahlreiche beleidigende Kommentare per Mail oder online ein, sondern Muschinski und dessen Familie wurden auch persönlich bedroht. "Da sind Grenzen überschritten worden, die einfach nicht überschritten werden dürfen", sagte der Vorsitzende. Er habe Anzeige erstattet.
Bildungsministerin Karin Prien kritisierte die Manipulationsvorwürfe und Bedrohungen scharf: "Beleidigungen und verbale Angriffe gegen einen Landeselternbeiratsvorsitzenden, der durch eine Online-Umfrage zu genau dieser Meinungsbildung beitragen wollte, sind absolut inakzeptabel", sagte die CDU-Politikerin. "Die Vorfälle und die versuchte Manipulation der Umfrage zu Mund-Nasen-Bedeckungen an Schulen zeigen, welch aggressive Minderheit gegen die Alltagsmasken agitiert und dass es den sogenannten "Maskengegnern" nicht um Erkenntnisse, sondern um Durchsetzung ihrer Ideologie geht."
Prien betonte, die Landeselternbeiräte seien demokratisch gewählte Gremien, die die Eltern an den Schulen verträten. "Ihre Arbeit ist wichtig, gerade in Zeiten großer Herausforderungen für die Schulgemeinschaft."